< Alle Beiträge zeigen

Neue Dieselfahrverbote in ganz Deutschland?!

Deutschland ist auf dem richtigen Weg. Könnte man meinen. Denn das Land hat es geschafft, die Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxid fast überall einzuhalten. Doch neue Grenzwerte der WHO könnten dafür sorgen, dass in hunderten Städten und Regionen Fahrverbote für Benziner und Dieselfahrzeuge und neue Umweltzonen eingeführt werden.

Grund dafür sind neue Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die oft sowieso schon strenger sind als die Grenzwerte der EU. Nun sollen sie noch einmal drastisch gesenkt werden. Jetzt kommt es darauf an, ob die EU diese Grenzwerte übernimmt.

Den größten Einfluss auf den Stickoxidgehalt in der Luft haben ältere Dieselfahrzeuge. Bislang galt in der EU und in der WHO der gleiche Grenzwert von 40 Mikrogramm. Diesen Wert hat die WHO jetzt auf 10 Mikrogramm gesenkt. Während die Grenzwerte der WHO von den USA nicht ernst genommen werden, genießt die WHO in der EU einen guten Ruf. Die neuen Vorgaben der Organisation sollen dann auch, wenn es nach den Grünen im EU-Parlament geht, übernommen werden. Über Nacht würden so deutsche Städte und Regionen, die gerade noch als sauber galten, wieder zu Luftverpestern. Betroffen davon sind mehr als 250 Gemeinden.

Wenn man den WHO-Grenzwert tatsächlich einführt, würden alle städtischen Messstationen in Deutschland zu viel Stickoxid melden und müssten die Stadtverantwortlichen neue Luftreinhaltepläne aus dem Hut zaubern, Fahrverbote aussprechen, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Umweltzonen einführen. Das Problem dabei: In großen Städten mit viel Verschmutzung würden all diese Maßnahmen, die vor allem den Verkehr betreffen, gar nicht ausreichen. Denn die Verschmutzung kommt gerade in den großen Ballungszentren eben nicht nur von Fahrzeugen. Großen Anteil hat auch die Beheizung von Wohnungen, die Industrie und -insbesondere in Hafenstädten - die Verschmutzung durch Schiffe, bei denen die Entwicklung von Elektroantrieben noch in den Kinderschuhen steckt. Ausschließlich Maßnahmen zu ergreifen, die nur auf eine Reduzierung des Dieselverkehrs abzielen, würde in solchen Städten nicht viel Wirkung zeigen. Die Grenzwerte können dann nur durch generelle Fahrverbote für alle Fahrzeuge erreicht werden. Ob Elektrofahrzeuge dazugehören, ist noch offen. Doch gerade schwere SUVs mit Elektroantrieb, die besonders schwere Batterien benötigen, sorgen durch ihr Gewicht für erhöhten Reifenabrieb, der die Luft erheblich belastet. Weitere Möglichkeiten zur Einhaltung der Grenzwerte wäre eine Reduzierung des Ausstoßes von Heizungen und Betrieben, was unweigerlich zu schlecht geheizten Häusern und einer Verringerung der Produktion führt. Da dies nicht alle betroffenen Städte freiwillig mitmachen werden, käme es unweigerlich wieder zu vielen Klagen durch Umweltverbände. Wie man an den seit Jahren andauernden Klagen zur Umsetzung der Dieselfahrverbote sehen kann.

Ob es zu neuen Fahrverboten und Umweltzonen kommt, und wann und wo sie aktiviert werden, erfahren Sie rechtzeitig in unserem Blog und in der Green-Zones App!