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Was können wir gegen Luftverschmutzung tun?

Die Luftverschmutzung zu reduzieren ist eine wichtige Aufgabe. Politiker erlassen neue Gesetze als Reaktion auf internationale Richtlinien, während Forscher und Experten der Industrie neue Filtersysteme und sauberere Autos entwickeln, um CO2, Feinstaub und Stickoxide sowie andere Schadstoffe in der Luft zu reduzieren.

Wir können auch helfen, unsere Luft sauberer zu gestalten und Umwelt und Klima zu schützen, und zwar jeden Tag: Die Autos auf unseren Straßen nehmen immer weiter zu. Natürlich, es ist praktisch: mal eben zum Supermarkt, oder doch lieber mit dem Auto zur Arbeit wenn’s morgens regnet. So ist das Auto ein absolutes Komfortmittel geworden. Doch einen großen Anteil der Luftverschmutzung verursacht der Verkehr, und unser aller Autos tragen dazu bei. Lassen wir es doch ab und zu mal stehen. Für kürzere Strecken zum Beispiel, die man laufen, oder mit dem Fahrrad zurücklegen kann. Wir können mehr Fahrgemeinschaften bilden und mehr Gemeinschaftstaxis nutzen. So verbessern wir die Luft, vermindern Staus, und reduzieren auch die Lärmbelästigung in den Ballungszentren unserer Städte. Und in Gesellschaft reisen macht doch meist auch mehr Spaß. Auch Bus und Bahn sind eine prima Alternative zum Auto. Wieder schonen wir die Umwelt und geben gleichzeitig unserer lokalen Regierung einen Anreiz, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen. Denn nur, wenn dieser vermehrt genutzt wird, lohnt sich die Investition der Stadt in die Erweiterung der Netze. Trotzdem sind Autos manchmal eben doch praktischer, sei es, weil man viel zu schleppen hat, oder weil das Bus- und Bahnnetz eben noch nicht das ist, was man sich wünscht. Doch auch wenn wir dann im Auto sitzen, können wir unserer Luft etwas Gutes tun: umweltschonendes Fahren macht einen großen Unterschied, sowohl beim Spritverbrauch als auch beim Bremsabrieb. Und wer muss schon mit Tempo 60 zur nächsten roten Ampel rasen – ist wahrscheinlich auch besser fürs Herz. Und wenn wir ein neues Auto kaufen, könnten wir über eins mit Elektroantrieb nachdenken. Die Versorgung mit Ladesäulen ist zwar in manchen Gegenden noch recht dürftig, doch dies wird sich in den nächsten Jahren weiter verbessern. Und wer weiß, wie lange der Verbrenner noch in die deutschen, und europäischen Städte einfahren darf.

Auch zu Hause können wir was gegen die Luftverschmutzung tun. Kamine zum Beispiel tragen stark zur Verunreinigung der Luft bei. Auch wenn die flackernden Öfen noch so gemütlich sind, es gibt deutlich umweltschonendere Heizungen. Und bei denen kann uns niemand verbieten, sie in einer kalten Winternacht ordentlich aufzudrehen. Genauso ist es bei unserem Konsumverhalten. Häufig denken wir nicht nach, wie dringend wir etwas brauchen. Wir wollen etwas haben und kaufen es. Dabei müssen wir uns mittlerweile nicht einmal mehr vom Sofa wegbewegen. Shopping-Apps sind immer nur einen Fingerklick entfernt. Vor einem Kauf einige Zeit zu überlegen, ob man etwas wirklich braucht, oder öfter mal etwas reparieren zu lassen, hat einen Einfluss auf die Industrie, und somit auf das, was diese in unsere Luft pustet. 

Nicht nur der Schutz der Umwelt ist wichtig, natürlich sollten wir auch auf den Schutz unserer Gesundheit achten. Bei schlechten Luftwerten sollten wir also eventuell auf Aktivitäten wie Sport oder Zeitvertreib im Freien verzichten. Auch eine Maske kann helfen, uns vor Feinstaub und Stickoxiden zu schützen, wenn wir doch bei schlechter Luft im Freien sein müssen.

Doch nicht nur das vermeiden all der schönen Dinge im Leben hilft, wir können auch aktiv etwas schaffen, was unsere Lungen wieder freier atmen lassen wird. Die Gärtner unter uns wissen vielleicht, was für einen tollen Dienst uns Pflanzen im Kampf gegen die Luftverschmutzung erweisen. Zimmerpflanzen werten das Raumklima auf und schaffen bessere Luft. Nicht zuletzt, da Pflanzen Feinstaub und andere Schadstoffe aus der Luft filtern können. Moose in Garten und Natur sind wahre Feinstaub-Schwämme. Ihre vielen kleinen Blättchen nehmen anorganische Verbindungen wie Metalle und Salze auf. Auch Efeu wirkt als natürlicher Luftfilter. Begrünen wir also unsere Balkone und Häuserwände mit der schönen Kletterpflanze, um uns selbst und andere vor Luftschadstoffen zu schützen. Da Platz in den Städten rar ist, baut ein deutscher Start-Up jetzt sogenannte City-Trees: diese grünen Wände, bzw. Holzkästen sind mit Tausenden von Moosen und Pflanzen begrünt und binden ca. 30kg CO2 und 37g Feinstaub pro Jahr. Ihre Wasserversorgung ist mit Solarenergie autark angetrieben, so dass die horizontalen Wiesen keine Emissionen verursachen. Das Start-Up „BiomiTech“ aus Mexiko erschafft futuristisch wirkende künstliche Bäume, die im Zentrum Algen beherbergen. Diese Säulen haben den reinigenden Effekt von 370 natürlichen Bäumen. In Städten, wo schier kein Platz für Parks und Grünflächen ist könnten solche Projekte also auch in der Zukunft für ein sorgenfreies Einatmen sorgen - genau wie unser aller Balkon.

Der Schutz unserer Luft liegt also nicht nur bei den Experten und Gesetzgebern. Wie bei so vielen Umweltproblemen, können wir alle dazu beitragen, unsere Luft sauberer zu halten. Und in der Summe wird das Verhalten eines Jeden einen großen Unterschied machen. Manchmal kosten uns die Veränderungen unserer Gewohnheiten vielleicht etwas Überwindung. Aber vielleicht genießen wir das Radfahren im Regen, oder das Gärtnern ja auch mehr als wir gedacht hätten.