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Deutschland: Nicht ohne mein Auto

Die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) untersucht seit 47 Jahren, wie sich der deutsche Automarkt entwickelt. Nun gibt es eine neue Bestandsaufnahme über die Deutschen und das Auto. Die Ergebnisse entsprechen wohl nicht dem Wunsch der Ampelkoalition.

Liest man die Nachrichten, könnte man meinen, die Tage des Autos seien gezählt. Alle sprechen von Elektroautos, so scheint es, doch wollen die Käufer wirklich so massiv umsteigen auf Elektromobilität? Ziel der Ampelkoalition ist es, Fahrrad, Bus und Bahn zu fördern, damit immer weniger sich ein Auto leisten und lieber auf den ÖPNV umsteigen. Wie die Kunden wirklich darüber denken, zeigt die Studie der DAT.

Elektroautos spielen tatsächlich nur eine Nebenrolle.  Immerhin zogen zwar im letzten Jahr 60 Prozent den Kauf eines Autos mit alternativem Antrieb zumindest in Erwägung, das ist eine Steigerung von mehr als 20 Prozent zum Vorjahr. Gekauft wurde ein Auto mit Alternativantrieb dann allerdings nur von 43 Prozent. Doch auch das ist nicht der natürliche Trend, denn noch werden Neuanschaffungen massiv durch Fördermittel unterstützt. Ob der Trend auch beim Wegfall der Subventionen anhält, ist fraglich. Die Studie ergab auch, dass 31 Prozent der Autofahrer E-Autos rundheraus ablehnen. Von den 46 Prozent, die sich einen Umstieg vorstellen können, wollen aber noch fast 80 Prozent mit der Anschaffung noch mindestens drei Jahre warten.

Am liebsten würden Politiker sehen, dass die Deutschen massiv umsteigen auf Fahrrad und Bahn. Leider ist das Gegenteil der Fall. Fast 80 Prozent wollen überhaupt nicht auf das eigene Auto verzichten. Gerade einmal 20 Prozent der Deutschen brauchen das Auto nicht. Und das, obwohl die Preise für Neuwagen in die Höhe schießen.  Die Studie zeigt auch, dass Umweltzonen oder autofreie Zonen nicht so einfach umgesetzt werden können, wie sich die Politik das vorstellt. Erst bedarf es eines Umdenkens der Menschen, bevor sie auf den ÖPNV freiwillig umsteigen. Zum anderen muss natürlich das Angebot des ÖPNV erweitert werden, um tatsächlich überzeugende Alternativen zu bieten. Erst dann kann es wirklich zu einer Mobilitätswende kommen.