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Pseudo-Verbrenner erwünscht

Viele Fahrer vermissen sie, wenn sie in einem Elektroauto sitzen: Die Geräusche und Handgriffe, die zu einem Verbrenner einfach dazugehören. Doch es gibt Abhilfe: Verschiedene Autohersteller imitieren Verbrennerautos beim Bau ihrer Elektromodelle.

Das künstliche Geraschel von Banknoten beim Abheben an amerikanischen Geldautomaten kennt man bereits. Auch ist bekannt, dass deutsche Autos im Gegensatz zu japanischen immer etwas lauter sind und die Türen geräuschvoller schließen, denn in Deutschland will man das Gefühl haben, man beherrsche eine Maschine. So ähnlich geht es auch jenen, die das Fahrgefühl von Verbrennern vermissen, wenn sie mit ihren Elektromodellen fahren. Verschiedene Autohersteller haben das Bedürfnis erkannt und simulieren Verbrennereigenschaften.

Kia und Hyundai haben ein Patent angemeldet, dass ihre Wagen wie Verbrenner vibrieren lassen und auch das Brummen des Motors wird täuschend echt nachgeahmt. Toyota hat selbst eine Handschaltung für Elektros patentieren lassen, die nur den Zweck hat, beim Autofahrer nostalgische Gefühle aufkommen zu lassen, wenn er einen Gang einlegt. Porsche geht noch weiter und hat ein Patent angemeldet für einen Auspuff, der lediglich dazu dient, den typischen Sound von sich zu geben, den ein Verbrennerauspuff von sich gibt. Das freut nicht jeden, denn es sorgt für eine andere Art der Verschmutzung, der Lärmverschmutzung.

Die Autohersteller sind also durchaus guten Willens, um wenigstens die Phantomschmerzen beim Verlust eines Verbrenners zu lindern. Es bleibt zu hoffen, dass dies nicht zu Lasten der anderen Verkehrsteilnehmer geht und keinen zusätzlichen Lärm auf den Straßen verursacht.