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Autos werden immer breiter - kommen jetzt Breitenbeschränkungen oder steigende Parkgebühren in europäischen Städten?

Die Liebe der Autofahrer zu SUVs hat dazu geführt, dass die durchschnittliche Breite der Autos in Europa seit 2001 jedes Jahr um einen halben Zentimeter zugenommen hat. Diese Entwicklung bringt einige Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf Parkmöglichkeiten und Verkehrssicherheit. Eine Studie des europäischen Dachverbands Transport & Environment zeigt, dass die Hälfte der Neuwagen mittlerweile zu breit für viele Parkplätze in europäischen Städten ist. Die Forscher plädieren daher für eine europäische Obergrenze für die Breite von Autos.

Die zunehmende Beliebtheit von SUVs führt aber nicht nur zu Parkplatzproblemen, sondern auch zu einer größeren Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer. Große Autos sind häufiger in tödliche Unfälle verwickelt und stoßen mehr Treibhausgase aus. Die Autoren des Berichts fordern daher das Europäische Parlament auf, eine Regelung für die maximale Breite von Personenkraftwagen einzuführen. 

Einige Städte haben bereits Maßnahmen ergriffen, um dieser Problematik zu begegnen. In Paris konnten die Bürger in einem Referendum darüber abstimmen, ob größere Autos mehr fürs Parken bezahlen sollen. Die Mehrheit der Bürger sprach sich für eine Erhöhung der Parkgebühren aus. Die Stadt plant, für Geländewagen und andere schwere Autos 18 Euro statt der üblichen sechs Euro für eine Stunde Parken im Zentrum zu verlangen. Für sechs Stunden Parken im Zentrum sollen sogar 225 Euro statt bisher 75 Euro fällig werden. 

Die Stadt Lyon bereitet eine ähnliche Maßnahme vor und plant ab Juni eine progressive Parkgebühr, die das Gewicht und den Motor des Fahrzeugs berücksichtigt. Diese neue Preisgestaltung sieht vor, dass Elektrofahrzeuge und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mit einem Gewicht von weniger als 1.000 kg von einem reduzierten Tarif von 15 Euro pro Monat profitieren. Fahrzeuge von 1.000 bis 1.525 kg und Plug-in-Hybride (bis 1.900 kg) zahlen einen Standardtarif von 30 Euro pro Monat. Die sperrigsten Fahrzeuge (über 1.525 kg), Plug-in-Hybride über 1.900 kg und Elektrofahrzeuge über 2.100 kg zahlen 45 Euro pro Monat. 

Während einige Großstädte die Idee einer höheren Gebühr für SUVs in den Städten verteidigen, werden in anderen Städten Stimmen laut, die diese großen Fahrzeuge aus den Stadtzentren verbannen wollen, da sie mehr Umweltverschmutzung verursachen, mehr CO2 ausstoßen, mehr Platz beanspruchen und gefährlicher sind.  

Die Debatte über die zunehmende Beliebtheit von SUVs und die damit verbundenen Folgen wird weitergehen. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Maßnahmen europäische Städte ergreifen werden, um den Herausforderungen, die diese Fahrzeuge mit sich bringen, zu begegnen. Klar ist jedoch, dass die Diskussion über die Rolle von SUVs in unseren Städten dringend geführt werden muss.