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Was ist das umweltschädlichste Reisemittel?

Die Zukunft gehört dem Zug. Dieser schneidet bei der CO2-Bilanz am besten ab. Das Flugzeug ist aber längst nicht mehr so umweltschädlich wie gedacht. In der Tat liegt der Pkw auf dem letzten Platz.

Pro Kilometer und Person stößt ein Flugzeug im Schnitt 214 Gramm CO2 aus. Die Bahn ist deutlich umweltfreundlicher. Gerade einmal 1/7 dessen, nämlich 29 Gramm pro Kilometer verbraucht ein Reisender im Zug.

Doch laut einer neuen Studie der Europäischen Umweltagentur EEA kann das Reisen mit einem Diesel- oder Benzin-Fahrzeug sogar schädlicher sein, als das Flugzeug, vor allem wenn Reisende allein unterwegs sind. Laut des Verbands der Automobilindustrie VDA liegt der CO2-Ausstoß selbst bei neu zugelassenen Pkw im Schnitt bei 128,1 Gramm CO2 pro Kilometer. Bei älteren Fahrzeugen und solchen die auf Reisen schwer beladen sind, liegt der Verbrauch deutlich höher.

Der CO2-Ausstoß von Flugzeugen wurde in den letzten Jahren deutlich verbessert, unter anderem auch, da Kraftstoffe weiterentwickelt und nachhaltiger gemacht wurden, und Flughafen-Gebühren für Flugzeuge mit hohem CO2-Ausstoß deutlich angehoben wurden. Mittlerweile gibt es sogar sogenannte Lillium-Jets, die Reisende innerhalb Deutschlands in naher Zukunft völlig elektrisch transportieren können.

Doch der Zug ist bezüglich der Emissionen unschlagbar. Und das, obwohl es bei der Bahn, zumindest in Deutschland, noch viel Luft nach oben gibt. Wie zuvor berichtet, sind gerade einmal etwa 60% der Strecken hierzulande elektrisch betrieben. Nur der Fernverkehr, ein eher kleiner Teil des Streckennetzes, wird mit Ökostrom betrieben. Viele andere Bahnen fahren mit steinalten Diesel-Lokomotiven, die ohne Partikelfilter als echte Dreckschleudern unterwegs sind.

In anderen Ländern Europas ist die Bahn schon deutlich weiter und hat einen höheren Anteil an elektrisch betriebenen Zügen. In Dänemark wurden im Jahr 2019 außerdem neue Züge eingeführt, die deutlich leichter und somit umweltfreundlicher sind. In Italien wird das Zugfahren mittlerweile mit Recycling von Plastik verbunden. So können Zugtickets mit alten Flaschen bezahlt werden.

Gerade in den letzten Jahren hat sich also beim Flug und Bahn-Verkehr einiges getan. Die Emissionen von Pkw haben in den letzten Jahren laut der EEA aber stagniert. Der VDA gibt an, dass der CO2-Ausstoß gegenüber dem Wert von 2016 sogar um 0,7 % angestiegen ist.  

Die EU und die einzelnen Länder versuchen zwar, die Mobilitätswende auf den Straßen durch neue Technologien und Subventionen umweltfreundlicher zu machen. Auch Umweltzonen tragen einen Teil zu dieser Entwicklung bei, da die Reise in vielen Städte Europas mit alten Fahrzeugen kaum mehr möglich ist. Die Konzepte scheinen aber trotzdem nicht auszureichen. Es müsste generell weniger Fahrzeuge geben und beim Reisen aber auch in der Logistikbranche noch mehr auf Pkw und Lkw verzichtet werden.

Nur so können die Klimaziele bis zum Jahr 2050 erreicht werden.