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Sondersteuer für E-Autos

Subventionen beim Kauf, günstiger Strom und keine Benzin-Steuer: E-Auto fahren ist günstig. Dies ist von der Politik generell auch gewünscht, um den Umstieg auf Elektro voranzutreiben. Doch dem Staat entgehen durch die fehlende Benzin-Steuer jedes Jahr viel Geld. In den USA werden die E-Auto-Fahrer daher nun zur Kasse gebeten.

Fast 30 US-Bundesstaaten möchten E-Auto-Fahrer künftig mit einer Steuer oder Gebühr abkassieren. Denn den Staaten entgehen durch die Stromer viele Steuergelder. Da die E-Autos keine Benzin-Steuer zahlen, fehlen den USA jährlich ganze 4 Milliarden US-Dollar. Dieses Geld wird normalerweise zum Beispiel für die Instandhaltung der Infrastruktur der Straßen genutzt.

Die Benzin-Steuer besteht aus mehreren Komponenten. Die US-Bundesregierung bekommt 3 Cent pro Liter, in Florida zum Beispiel kommen dann noch einmal 7 Cent dazu. Die Staaten verfolgen nun unterschiedliche Modelle, um die fehlenden Gelder abzudecken. Einige Staaten berechnen einige Cent pro Kilowattstunde direkt an der Ladestation. Auch über die Registrierung der E-Autos wird in manchen Staaten das fehlende Geld eingefahren. Andere erheben eine jährliche Gebühr für E-Autos, wie in Florida, wo die Fahrer der E-Autos umgerechnet 114 Euro im Jahr zahlen müssen.

Anders als die einzelnen Staaten, möchte die Regierung um Joe Biden (Demokratische Partei) keine zusätzliche Gebühr für die Stromer erheben. Dies passt nicht in den Plan der Regierung, die Elektromobilität massiv zu fördern und den Umstieg auf die saubere Technologie schnellstmöglich voranzubringen.

Doch die Steuer oder Abgabe für E-Autos ist nicht neu. Auch in anderen Staaten, wie Norwegen, wurde die Kraftfahrzeugsteuer für E-Autos wieder eingeführt, damit der Staat zumindest ein bisschen was an den E-Autos verdient. Trotzdem ist das Fahren eines E-Autos in Norwegen noch immer deutlich günstiger, als das Fahren eines Verbrenners. Doch auch die Privilegien, die die E-Autos dort haben, schwinden langsam. In Oslo darf man nun mit dem E-Auto die Busspur nicht mehr benutzen und auch das kostenlose Parken fällt weg. Da die E-Autos mittlerweile sehr weit verbreitet sind – erstmals lag ihr Marktanteil bei den Neuwagen bei über 50%, zählt man Hybridfahrzeuge mit dazu sogar bei etwa 75% - werden die Privilegien immer geringer.

In Deutschland hat die Regierung erst kürzlich, im Klimaschutzprogramm 2030, beschlossen, die Steuerbefreiung für E-Autos bis zum Jahr 2025 zu verlängern. Die Kfz-Steuer wurde außerdem angepasst und orientiert sich nun mehr am CO2-Ausstoß. So will die Regierung die Käufer auch bei Verbrennern zum Kauf von umweltfreundlicheren Modellen bewegen. Hierzulande scheint es also noch genügend Verbrenner zu geben, die die Staatskasse durch die Benzin-Steuer klingeln lassen. Der Anteil der E-Autos muss noch deutlich steigen, damit auch die Bundesregierung das Loch in der Staatskasse spürt und dementsprechend umschwenkt.

Subventionen sind sinnvoll, um die Mobilitätswende voranzubringen, doch irgendjemand muss für die Instandhaltung der Straßen bezahlen. Noch sind es nicht die wenigen E-Auto-Fahrer. Doch dies ist wohl nur eine Frage der Zeit.