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Los Angeles: Chaos an Ladestationen

Immer mehr Teslas, aber nicht genug Stromtankstellen. Die Super-Charger-Infrastruktur ist auch in Los Angeles unzureichend. Darauf reagiert die Marke mit Preiserhöhungen zu den Stoßzeiten.

Hinsichtlich des zunehmenden Bestands an Elektrofahrzeugen, herrschen in vielen Städten der Welt Ungleichgewichte zwischen E-Autos und Lademöglichkeiten. Auch für die amerikanische Metropole von Los Angeles sieht die Lage nicht anders aus. Mit rund 63.000 elektrischen Fahrzeugen und nur 3.957 öffentlichen Ladestationen zur Verfügung sei die Infrastruktur weitgehend unzureichend. Vor allem mehrere Punkte zur Schnellladung seien notwendig. Nur 81 davon seien nämlich Tesla Super Charger. Eine zu geringe Anzahl, welche überall in der Stadt für Chaos und dichtes Gedränge bei den Tankstellen sorgte. Darauf reagierte der weltweit bekannte E-Auto-Hersteller und setzte dafür auf Preiserhöhungen.  

Um die Situation wieder in die Hand zu nehmen, habe Tesla nämlich in den letzten Monaten zu Spitzenzeiten entsprechende Ladekosten geändert. So hoffte die Marke, die Besucherzahlen auszudünnen und Kunden auf alternative Lademöglichkeiten umzuleiten. Kunden können nur vor 11 Uhr morgens und nach 21 Uhr abends günstiger Laden. Gelten werden stattdessen die Stunden zwischen 11 und 21 Uhr als Stoßzeiten, währenddessen erhöhte Preisen verlangt werden. Doppelt so viel wie zu den anderen Tageszeiten wird ein Besuch bei den Supercharger kosten. Circa 0,24 US-Dollar/kWh mussten in der Regel Tesla-Fahrer ausgeben, wenn sie nicht zu Hause laden können. Nun fluktuieren die Preise stattdessen zwischen 0,29 $/kWh und - an besonders beliebten Lade-Destinationen - sogar 0,58 $/kWh.  

Ob dies aber die richtige Strategie sei, um die Besucherzahlen unter Kontrolle zu bringen? Nein lautet die Antwort viele Tesla-Fahrerinnen und -Fahrer. Auf Social Media tauschen sie miteinander Spar-Tipps aus, wie etwa bei den kostenlosen Ladestellen der Supermärkte das Auto zu laden. Dies reiche aber nicht, um das Problem zu lösen. Denn auch vor Walmart & Co. seien die Anlaufstellen häufig belegt. 

An der Wurzel liege stattdessen die Antwort für das Problem. Als Reaktion auf das mangelhafte Ladenetz hatte Tesla die Preise erhöht. Demnach könnten diese sich wieder niedriger stabilisieren, würde die Ladeinfrastruktur in Los Angeles ausgeweitet und optimiert werden. So zumindest die Meinung des Stadtrats, welcher für den Ausbau der kommerziellen Ladestationen gestimmt hat. Etwa 28.000 Ladepunkte sollen nämlich bis zum Ende des Jahrzehnts in L.A. entstehen.  Etwa die Hälfte davon sogar bis 2025. Des Weiteren sei die Errichtung von sogenannten Charging Hubs geplant, bei denen mehrere Vehikel gleichzeitig mit Strom befüllt werden können. 

Sollte das Netz ausreichend ausgebaut sein, um den Bedarf der Elektroautofahrer zu decken, und somit die Preise auf ein erschwinglicheres Niveau sinken zu lassen, würde Los Angeles die Wichtigkeit der Ladeinfrastruktur bestätigen. Es ist dabei, dass der Erfolg aller Bemühungen zur Verkehrselektrifizierung Anfang, sowie Ende, finden kann.