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Dänemarks neues Verkehrskonzept

Ein neues Mautsystem wird ab 2025 die Eurovignette ersetzen. Anpassungen der zulässigen Gewicht- und Längenklassen, sowie der Umweltzonenvorschriften, seien ebenso geplant.

Ab dem 1. Januar 2025 wird das dänische Mautsystem sich ändern. Nicht mehr für eine bestimmte Zeit, sondern pro gefahrene Kilometer werden (Lkw-)Fahrer bezahlen müssen. Dies habe das Verkehrsministerium angekündigt, als die Regierung mit der Zustimmung der parlamentarischen Mehrheit die Einführung eines neuen CO2-basierten Mautsystem gebilligt hat. Dadurch wird die dortige Eurovignette 2025 abgelöst.  

Berechnet wird die Maut konkret nach der zurückgelegten Strecke und auf Basis der CO2-Emissionen der Fahrzeuge. Dabei werden nicht nur Laster in fünf Emissionsklassen eingeteilt, sondern auch nach Gewicht differenziert. Je klimafreundlicher der Lkw, desto niedrigere wird die zu zahlende Mautgebühr pro Kilometer sein. Nach Angaben des dänischen Verkehrsministeriums wird der durchschnittliche Satz ab 2025 bei etwa 1,2 Dänischen Kronen pro Kilometer sein. Für Straßen innerhalb der Umweltzonen wird sich dieser sogar noch erhöhen. Was für eine genau Preisunterschied dies bedeuten wird, stehe aber noch nicht fest. 

Wie es häufig bei der Schaffung und Änderung verkehrspolitischer Maßnahmen der Fall ist, wird die Einführung des neuen Mautsystems schrittweise in drei Phasen erfolgen. Gleich ab 2025 wird nämlich die neue Regelung nur Lastkraftwagen ab 12 Tonnen betreffen. Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen werden stattdessen abgabepflichtig ab Januar 2027. Eine Ausweitung der Maut auf das gesamte öffentliche Straßennetz sei stattdessen fürs Jahr 2028 geplant. Bis dahin werden nur nationale und andere für den Straßenverkehr geeigneten Straßen ins Mautsystem einbezogen – sowie auch öffentliche Verkehrswege innerhalb von Umweltzonen.  

Durch die Einführung der neuen Maut ziele Dänemark darauf ab, Kohlendioxid-Emissionen im ersten Jahr schon um 0,3 Millionen Tonnen zu verringern. Eine schätzungsweise Minderung der CO2-Ausstöße von rund 0,4 Millionen Tonnen sei stattdessen 2030 zu erreichen. Das Land wolle somit nicht nur die dadurch gesammelten finanziellen Ressourcen in die Instandhaltung des Verkehrsnetzes und in die Umsetzung weiterer Maßnahmen investieren, sondern gleichzeitig seine Auswirkungen auf Luftqualität und Umwelt reduzieren.  

Genau aus diesem Grund wird die künftige Ablösung der Eurovignette von weiteren staatlichen Interventionen begleitet. Um den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, habe die Regierung beschlossen, im Rahmen der nationalen Vorschriften für Lastkraftwagen mehr Gewicht und Länge zu erlauben. Denn im Endeffekt bedeuten weniger Lkw auf den Straßen auch weniger Emissionen. Neben dem Straßengüterverkehr, seien dazu Initiativen für die Förderung des Schienenwarentransport geplant. 

Einige Verschärfungen seien für die dänische Umweltzonen ebenso disponiert. Bereits im Juli 2020 wurde der EcoSticker durch eine Registrierung und automatische Kontrolle durch Kameras abgelöst. Seit diesem Jahr sind Fahrzeuge der Kategorien N2 und N3, sowie auch M2 und M3, automatisch registriert für die Einfahrtberechtigung in die Umweltzonen.  Aber es ist ein Erstzulassungsdatum nach Januar 2015 und die Euronorm 6 erforderlich. Auch Euro5-Fahrzeuge der Kategorie N1 mit erster Registrierung nach Januar 2012 müssen ab dem aktuellen Monat nichts Weiteres machen, um in eine Umweltzone einfahren zu dürfen. Für diese Klasse werden sich aber die entsprechenden Vorschriften nächstes Jahr ändern. Ab Juli 2023 werden nur noch mit Euro6 verkehren dürfen. Fahrzeuge, die vor diesem Stichdatum zugelassen wurden und die entsprechende Euronorm oder einen Partikelfilter vorweisen können, müssen sich vor der Einfahrt online registrieren. 

Im Gegensatz zu Lkw und Bussen, bleiben alle M1-Fahrzeuge – und zwar Pkw und Wohnmobile - von den Umweltzonenvorschriften unbetroffen. Auch dies könnte sich aber demnächst ändern, da der Verkehr in den Niedrig-Emissions-Gebieten immer stärker reguliert wird. Dann können bald nicht nur Lkw-Fahrer, sondern auch alle Lenkerinnen und Lenker Verkehrseinschränkungen in Dänemark unterstehen. Um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, lad Dir unserer Green-Zones App herunter!