Nach der Ankündigung der Verschärfung der Umweltzonenvorschriften ab nächstem Herbst für alle Dieselfahrzeuge stellt Dänemark seine Pläne für den Abschied von Verbrennungsmotoren vor. Die Möglichkeit eines Verbrennerverbots ab 2030, einschließlich des Zustands der Infrastruktur und die soziale Verträglichkeit der Maßnahme, wird derzeit eingehend geprüft. Wird die Kopenhagener Umweltzone zu einer Zero-Emission-Zone?
Ab kommenden Oktober werden Pkw mit Dieselmotor den Vorschriften der dänischen Umweltzonen in Kopenhagen, Aalborg, Aarhus und Odense ebenso beachten müssen. Nicht mehr nur Diesel-Busse, -Transporter und -Lkw, sondern auch Dieselautos der Schadstoffklasse Euro 5 oder Euro 4 mit Partikelfilter - die vor dem Januar 2011 zugelassen wurden - benötigen ab dann nämlich eine Registrierung, um sich legal in einer dänischen Umweltzone aufhalten zu können. Ältere Fahrzeuge sind generell verboten. Dies sei aber nicht alles. Denn bei der dänischen Regierung sind Pläne für den Abschied vom Verbrenner bereits im Gange.
Schon in weniger als 10 Jahren möchte Kopenhagen nämlich Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor komplett verbieten und somit sich von einem Großteil der klimaschädlichen Verkehrsausstöße befreien. Dieselautos führen im Endeffekt zu überhöhten Schadstoffwerten in der Luft - und sorgen laut einer kürzlich durchgeführten Studie der Technischen Universität München für den Großteil der externalisierten Kosten des Straßenverkehrs. Genau deswegen plane nun die Großstadt, mit der Unterstützung des gesamten Stadtrats, keinerlei Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2030 verkehren zu lassen. Und die Umweltzonen in Kraft von emissionsarmen zu fossilfreien Gebieten zu machen.
Zuerst muss aber die Realisierbarkeit des Projekts anhand einer Machbarkeitsstudie auf den Prüfstand gestellt werden. Bis Ende des Jahres wird Kopenhagen die bestehende Infrastruktur überprüfen und sicherstellen, dass insbesondere diese für Elektrofahrzeuge steigende Ladebedürfnisse bewältigen kann. Mit dem Verbrennerverbot wird nämlich erwartet, dass die Zahl der im Verkehr befindlichen Elektroautos erheblich zunehmen wird. Gleichzeitig wird die Hauptstadt in ihrer Machbarkeitsstudie die soziale Verträglichkeit des Verbrennerverbots in Betracht ziehen und eventuell auf Basis dieser Ausnahmeregelungen für spezifischen Gruppe einplanen.
Die offizielle Entscheidung wird für den nächsten Winter erwartet. Doch die breite Zustimmung aller Parteien im Stadtrat lässt die Chancen hoch erscheinen, dass der Plan für den Dieselbann umgesetzt wird. Selbst dänische Autoverbände zeigen sich für die Verkehrswende bereit und leugnen nicht die Rolle, die die Elektromobilität und klimaschützende Verkehrsmaßnahmen wie Umweltzonen und Dieselfahrverbote dabei spielen werden.
Ebenso nicht zu vergessen sind die Vorschriften der in Dänemark bereits aktiven Umweltzonen. Alle Informationen dazu stehen euch wie immer auf unsere Webseite und in der Green-Zones App zur Verfügung.