< Alle Beiträge zeigen

Berlin: Charlottenstraße wird zur Fahrradstraße

Zum Ausgleich für die Wiederherstellung des Autoverkehrs auf der nahegelegenen Friedrichstraße eröffnet die Hauptstadt morgen die Charlottenstraße für den Radverkehr. Künftige Änderungen im Rahmen eines umfassenderen Mobilitätsplans für die Berliner Innenstadt seien ebenso noch nicht auszuschließen.

Nach Entscheidung des Verwaltungsgerichts über die Rechtswidrigkeit der Sperrung wird die komplette Friedrichstraße morgen wieder für den Autoverkehr freigegeben. Durch den Ausfall der Fußgängerzone und der Radfahrstreifen werden Radfahrer ihre Vorfahrt verlieren - welche sie aber ganz in der Nähe für die absehbare Zeit wieder finden können. Denn ein Teil der Charlottenstraße, und zwar der Abschnitt zwischen der Leipziger Straße und Unter den Linden, wird ab sofort eine Fahrradstraße.  

Nur für Anlieger wird der Verkehr für Autos, Motorräder und Lkw dort noch frei. Fahrräder werden die Geschwindigkeit vorgeben und dafür die ganze Fahrbahn zur Verfügung gestellt bekommen. Eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde wird jedoch auf der Strecke festgelegt, um sicherstellen zu können, dass der motorisierte Verkehr sich an die neuen Vorschriften anpasst. Die Charlottenstraße sei daher nun eine notwendige Alternative für Radfahrende, die nun nicht mehr ungestört von Fahrzeugen auf die Flaniermeile verkehren dürfen. Es sei von enormer Bedeutung, so Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne), „dass diese Fahrradstrecke fristgemäß eröffnet werden kann“. Die Straße sei Teil des Radvorrangnetzes, an dem die Stadt mit Hochdruck aktuell arbeitet – mit dem Ziel, Berlin eine „sichere Lösung für den Radverkehr“ zu geben.  

Genau aus diesem Grund arbeitet die Hauptstadt noch an einer „rechtssicheren, gut abgewogenen Begründung für die endgültige Umwidmung der Friedrichstraße“. Weiterhin bleibe die Einrichtung einer Fußgängerzone mit Radfahrstreifen nämlich in der Vorstellung der Verkehrsverwaltung. Ein Projekt, welches laut Jarasch eigentlich noch im nächsten Jahr erfolgen könnte. Gleichzeitig könnte sich noch vieles an die Verkehrswege der Stadt künftig ändern. Mehrere Fahrradwege und ein ausgebautes ÖPNV-Netz seien nur einigen der Punkte auf die Tagesordnung für die Schaffung ein sicheres, sauberes und mobiles Berlin. Verschärfungen der Einfahrtregeln für die Umweltzone innerhalb des Ringes - im Namen des Klimaschutzes und des Abschieds von Verbrennern - seien ebenso noch nicht auszuschließen.