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Eine Ampel gegen Verkehrsemissionen?!

In den Niederlanden, und jetzt auch im deutschen Oldenburg, schaltet eine Radler-Ampel schneller auf Grün bei schlechtem Wetter. Ob dieser Ansatz auch im Fall einer starken Luftverschmutzung erfolgen könnte?

In Oldenburg wird der Verkehr auf den Straßen bei Unwetter anders fließen. An einer Ampelanlage auf der Fahrradstraße Quellenweg werden nun Fußgänger und Fahrradfahrende bei Regen und Schnee grünes Licht bekommen und schneller vorankommen. Das habe die Stadtverwaltung vor einigen Tagen mitgeteilt. Dafür wird die Signalanlage mit aktuellen Wetterdaten gespeist, um schon im Fall von leichtem Regen die Ampelphasen zugunsten von Radfahrern und Passanten umzustellen.

Sollten die neuen Ampeln die erste Testphase mit Bravour bestehen, plane die Stadt in Niedersachsen, den Prototypen auf weitere Straßen zu installieren – sowie es auch in den Niederlanden bereits möglich war. Dort kommen solche Ampelanlagen nämlich häufig zum Einsatz. Denn schon seit Jahren werden unterschiedliche Technologien und Systeme in den holländischen Städten getestet, um vorteilhafte Bedingungen für einen umweltfreundlicheren Fußgänger- und Fahrradverkehr zu schaffen.

Aber warum nicht diese technische Möglichkeit auch im Fall von schlechten Luftwerten einsetzen? Aus technischer Sicht können die neuen Sensoren, die gerade für die Wetterüberwachung ausgelegt sind, bestimmt auch auf den Empfang anderer Daten angepasst werden - wie etwa an die von nahegelegenen Messstationen erhobenen Luftwerte. Das innovative Ampelsystem könnte dann, bei schlechter Luftqualität, die Vorfahrt auf den Straßen Fußgängern und Radfahrern einräumen. So könnten einerseits diejenigen, die sich im Freien zu Fuß oder auf dem Fahrrad aufhalten, vor einer längeren Exposition gegenüber Luftschadstoffen geschützt werden. Andererseits würden die Ampeln den Autofahrern das Leben erschweren, was möglicherweise indirekt zu einer Verringerung des Straßenverkehrs führen würde.

Eine Maßnahme, die daher im idealen Fall zu einer Minderung der Verkehrsemissionen führt und gleichzeitig grüne Mobilitätsformen fördert. Dies entspreche schließlich dem wachsenden Interesse und Bedürfnis vieler deutscher Städte, ihre Verkehrswege und Mobilitätsangebote nachhaltiger zu gestalten - der Umwelt und der Gesundheit der Bürger zuliebe. Ob eine solche „Luftwerte-Ampel“ jemals zur Realität wird, bleibt jedoch abzuwarten. Eine gute Idee wäre es allemal.