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Rückläufige Autozulassungen in der Eurometropole Straßburg: Ein Schritt in die richtige Richtung

In den letzten Jahren hat die Anzahl der in der Eurometropole zugelassenen Autos stetig zugenommen. Doch erstmals seit 2015 verzeichnete die Region zwischen 2022 und 2023 einen deutlichen Rückgang. Die Zahl der Pkw sank um 2,83 %, wie aus Zahlen des Ministeriums für ökologischen Wandel hervorgeht. Dieser Rückgang ist besonders in Straßburg zu beobachten.

Der Trend ist erfreulich, denn er zeigt, dass immer mehr Menschen sich für nachhaltigere Verkehrsmittel entscheiden. Seit 2018 sind im Ballungsraum Straßburg immer weniger Diesel-Pkw zugelassen und im Umlauf. Der Rückgang hat sich sogar beschleunigt: zwischen 2022 und 2023 sank die Zahl der Dieselautos um 8,5 %, verglichen mit 6,2 % zwischen 2021 und 2022. 

Parallel dazu stieg die Zahl der Autos mit einer Plakette der Kategorie E, die als die umweltfreundlichste gilt, von rund 3.000 im Jahr 2022 auf 4.210 im Jahr 2023. Trotzdem machen diese Autos nur 1,8 % des lokalen Fuhrparks aus. Autos mit Plakette der Kategorie 5, werden immer noch auf 5.518 geschätzt, also 2,1 % der in der Eurometropole zugelassenen Autos. Gemeinsam mit Autos ohne Plakette gehören sie zu den umweltschädlichsten. 

Die Luftqualität in großen städtischen Gebieten wie der Eurometropole ist ein ernstes Problem. Schlechte Luftqualität kann Herz-, Lungen- und Gehirnerkrankungen sowie Krebs verursachen und wird für durchschnittlich 500 vorzeitige Todesfälle pro Jahr in der Eurometropole verantwortlich gemacht. Besonders betroffen sind diejenigen, die in der Nähe von Hauptstraßen leben. 

Luftverschmutzung verursacht zudem 15 bis 30 % der neuen Fälle von Asthma bei Kindern und bestimmte chronische Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Erwachsenen ab 65 Jahren. Darüber hinaus sind in verkehrsnahen Gebieten die Stickstoffdioxid-Grenzwerte noch immer zu hoch. 

Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat die Eurometropole Straßburg eine Umweltzone eingerichtet, in der Autos mit Plakette 5 und 4 verboten sind. Wer dennoch einfährt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Das Verbot für die Plakette 3 wird erst ab 2025 mit einem Bußgeld geahndet. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Luftqualität und zur Reduzierung der gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung. 

Schlechte Luftqualität hat aber auch erhebliche sozioökonomische Kosten. Für eine Stadt von der Größe Straßburgs werden die Gesundheitskosten im Zusammenhang mit der Luftverschmutzung auf 268 Millionen Euro oder 955 Euro pro Einwohner geschätzt. 

Der Rückgang der Zahl der Autos in der Eurometropole ist ein positives Zeichen. Es zeigt, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. Aber es bleibt noch viel zu tun. Wir müssen weiterhin nachhaltigere Verkehrsmittel fördern und Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität ergreifen. Nur so können wir die Gesundheit unserer Bevölkerung schützen und unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten.