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Elektrofahrzeuge immer leistungsfähiger

Zwei Unternehmen aus Europa haben neue Rekorde in Sachen Elektromobilität aufgestellt. Das Schweizer Unternehmen Futuricum hat bewiesen, dass Lkw durchaus große Strecken zurücklegen können, ohne zwischendurch aufgeladen werden zu müssen. Die Firma Zero Emission Services (ZES) aus Rotterdam hingegen revolutioniert die Binnenschifffahrt im grünen Herzen Hollands.

Die Großstädte im Westen der Niederlande bilden einen dicht bebauten Siedlungsring, dessen Mitte von Natur geprägt ist, die von Kleinstädten mit oft dörflichem Charakter aufgelockert wird. Dieses wenig zersiedelte Gebiet dient den Städtern seit Jahrzehnten zur Naherholung, was auch so bleiben soll. Ein Störfaktor sind die dieselbetriebenen Binnenschiffe, die auch dort die Luft verpesten. Und auch wenn die Binnenschifffahrt nur für 5 % für den CO2-Ausstoß verantwortlich ist, will man hier seinen Beitrag für saubere Luft beitragen.

Die Firma ZES hat nun das erste fossilfrei getankte Containerschiff auf die Reise geschickt. Zwar gibt es bereits kleinere Fähren, die voll elektrisch fahren, doch noch nie hat ein Schiff 100 Container auf einmal transportiert. Das Schiff, das bislang ausschließlich Bier geladen hat, verbindet Alphen am Rhein im grünen Herzen mit dem Containerterminal Moerdijk an der Maas unweit von Rotterdam. Der Clou: Die beweglichen leeren Akkus werden zusammen mit der Ladung herausgehievt und aufgeladen während das Schiff neue, volle Akkus an Bord nimmt und seine rund 80 Kilometer lange Fahrt wieder aufnimmt. Ein Warten am Kai wird somit überflüssig.

Auch auf der Straße tut sich etwas: Mit einem besonders leistungsstarken Akku hat das Schweizer Unternehmen Futuricum nun einen Elektro-Lkw des Paketzustellers DPD auf die knapp drei Kilometer lange Testroute des Reifenherstellers Continental bei Hannover geschickt. Dank der Speicherkapazität des Akkus von 680 kWh schaffte der umgebaute 19-Tonner 1100 Kilometer, ohne einmal nachladen zu müssen, und das trotz des großen Gewichts des Akkus. Dazu beigetragen haben sicherlich auch die optimierten Reifen von Continental, die für besonders wenig Widerstand auf der Fahrbahn sorgen.

Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h dauerte die Fahrt, die von zwei Fahrern im Wechselbetrieb zurückgelegt wurde, rund 23 Stunden. Eine durchschnittliche Fahrt der Lkw von DPD ist lediglich 300 Kilometer lang, so dass es im Alltag mit dem neuen Elektro-Truck keinerlei Probleme geben dürfte. Allerdings geschah der Testlauf nicht unter realen Bedingungen, denn auf der Teststrecke muss weder gebremst noch beschleunigt werden.

Beide Beispiele zeigen, wie innovativ man mittlerweile sein kann, wenn es um Elektromobilität geht. Ein Teil der Kosten für diese Innovationen wird jedoch auch vom Verbraucher und Kunden getragen werden müssen.