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Darmstadt: Fahrverbote bleiben, Tempo 30 kommt

Trotz Senkung der Schadstoffbelastung bleiben Fahrbeschränkungen im Citytunnel und in der Heinrichstraße bestehen. Gegen Lärmbelastung geplant auch die Einführung eines Tempo 30 auf dem Rhönring.

Obwohl der Verkehr in Darmstadt nach Ende der Corona-Beschränkungen auf ein hohes Niveau zurückgekehrt ist, scheinen die Stickoxid-Werte weiterhin einen Abwärtstrend aufzuweisen. Die viert größte Stadt Hessens bleibt aber vorsichtig und entscheidet sich dafür, Fahrbeschränkungen im Citytunnel und in der Heinrichstraße für Diesel und ältere Benziner in Kraft zu lassen. Für eine Aufhebung der Verbote sei es noch zu früh, kündigte die Stadtverwaltung an. 

Das Hessische Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie hat nämlich die Messwerte bis März 2022 veröffentlicht und bestätigt, dass auf beiden Straßen die Werte „eindeutig nach unten“ gegangen seien. Im Vergleich zu den 2015 erhobenen 60 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft, seien die im März bei 38,9 Mikrogramm liegende Messungen ein gutes Ergebnis für die Stadt. Eine Verbesserung sogar im Vergleich zum Jahresmittelwert des Vorjahrs, und zwar 40,2 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft. Nur die Messwerte der Messeinrichtung in der Hügelstraße seien aktuell im Jahresmittel noch in der Nähe des Grenzwerts. 

Die Fahrverbote könnten erst aufgehoben werden, so Oberbürgermeister Jochen Partsch, wenn sicher davon auszugehen sei, dass anschließend keine weiteren Grenzwertüberschreitungen auftreten. Bis auf weiteres wird die Stadt zu dem 2019 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe und dem Verkehrsclub Deutschland abgeschlossenen Luftreinhalteplan stehen. Autofahrende mit Fahrzeugen der Schadstoffklassen Euro 1 bis 5 und Benziner der Euro-Norm 0 bis 2 müssen demnach weiterhin mit Bußgeldern rechnen.  

Für den stark befahrenen Rhönring im Norden der Stadt wurde stattdessen die Einführung von Tempo 30 kürzlich geplant. Nach stets überschrittenen Lärmgrenzwerten soll nun die Maßnahme die Anwohner der Hauptverkehrstrasse vor Lärmbelästigung schützen. Rund 17.300 Kraftfahrzeuge fahren täglich zwischen Eckhardtstraße und Kreuzung Heinheimer Straße, was für einen Fassadenlärmpegel von über 60 bis über 70 Dezibel an mehreren Häusern sorgt. Stadtrat Michael Kolmer erklärte, es gäbe deutlich ein Handlungsbedarf. Nicht nur zur ebenso wichtigen Lärmminderung, sondern auch um die Verkehrssicherheit bei dem Miteinander von Autos und Fahrrädern zu gewährleisten.  

Vom Umwelt- und Mobilitätsdezernent Michael Kolmer angegeben seien auch weitere Luftreinhaltemaßnahmen zur Ergänzung der Verkehrsbeschränkungen, wie etwa die Weiterentwicklung der ÖPNV- und Fahrradinfrastruktur, wichtig. Nach der Schaffung einer Umweltzone im Jahr 2015, setzt Darmstadt nun den Weg in eine sauberere Zukunft fort. Damit wollen sich die Bürger der Wissenschaftsstadt von umweltbelastenden Verbrennern und lästigen Geräuschpegeln befreien.