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Autonome LKW: Warentransport der Zukunft

Deutsche Bahn und MAN wollen autonom fahrende Laster ab September im Ulmer Terminal testen.

Könnt Ihr euch das vorstellen, das fahrerlose Lastwagen eure Güter transportieren werden? Nun könnten autonome LKWs eine nicht allzu ferne Zukunft für DB und MAN sein. Nach einer positiven Halbzeitbilanz haben jetzt die zwei Unternehmen bei der ersten öffentlichen Fahrt bekannt gegeben, dass alles wäre bereit um ab nächsten September autonom fahrende LKWs im Schiene-Straße-Terminal in Ulm im Alltagsbetrieb zu testen.  

Ein ganzes Jahr lang hatten DB und MAN, zusammen mit dem Projektpartnern Götting und der Hochschule Fresenius Erprobungsfahrten eingeplant. So konnte gesichert werden, dass der autonome Prototyp sich möglichst oft entlang der schrittweisen Entwicklung und Optimierung mit der Realität konfrontieren wurde. Jetzt seien die Vorbereitungen für Testfahrten im echten Regelbetrieb abgeschlossen und damit kann das gemeinsame Automatisierungs-Projekt ANITA (Autonome Innovation im Terminalablauf) in seine nächste Phase starten. Dabei handle es sich um intensive Praxis- und Entwicklungsfahrten auf dem Container-Depot von DB Intermodal Services und dem DUSS-Terminal (Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße mbH) in Ulm Dornstadt. Vorgesehen ist jedoch noch die ständige Anwesenheit eines Sicherheitsfahrers an Bord, der nötigenfalls eingreifen könnte.  

In den kommenden Monaten ebenso zu schärfen, die elektronischen Sinne des autonomen Lkw im realen Einsatzumfeld sowie seine Kommunikationsfähigkeit mit der Infrastruktur des Terminals. Zu diesem Zweck haben die Wissenschaftler der Hochschule Fresenius die bestehenden Prozesse, Abläufe und Verhaltensweisen von Menschen und Maschinen vor Ort analysiert und in ein digitales Regelwerk übertragen. So wird der autonome Laster wie ein echter Fahrer auf die Impulse aus der Umgebung reagieren und seine Transportaufgabe im Containerumschlag erfüllen können.  

Angekündigtes Ziel von ANITA ist, der Containertransport in seinen Ablaufprozessen zu verstetigen und ihn damit effizienter, planbarer und zugleich flexibler zu machen. Digitalisierung und Automatisierung helfen nämlich dabei den Warenumschlag von der Straße auf die Schiene zu optimieren. Eben sei die Kombination von Schienen- und Straßenverkehr „die umweltfreundliche Lösung für die Logistik der Zukunft“, erklärt Sigrid Nikutta, Verantwortliche für den Güterverkehr der Deutschen Bahn und Vorstandsvorsitzende der DB Cargo.  

Damit die Logistikbranche tatsächlich umweltfreundlicher wird, muss aber nicht nur das ANITA-Projekt gelingen. Auch andere Unternehmen sollten den Schritt wagen und Zeit, Ressourcen und Expertise in der Forschung für einen kombinierte Güterverkehr investieren. Dann werden Waren und Güter endlich grüner unterwegs sein.