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Verbrenner-Verbot in Kalifornien

Ab dem Jahr 2035 will der US-Bundesstaat Kalifornien die Neuzulassung von Verbrennern verbieten. Anders als in europäischen Ländern, in denen ein Datum für den Ausstieg vielerorts ebenfalls feststeht, sind unter anderem auch einige Motorräder betroffen.

Eine neue Verordnung im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien verbietet die Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab dem Jahr 2035. Explizit erwähnt sind in ihr nur Pkw, in einer Fußnote werden aber auch Offroad-Fahrzeuge genannt. Hierzu zählen in Kalifornien viele Motorräder wie zum Beispiel Enduros und Crosser aber auch Quads wie ATVs und Side-by-Side-Fahrzeuge. Da Motorräder in der Verordnung direkt nicht erwähnt werden, dürften Fahrzeuge mit einer Zulassung für die Straße weiterhin auch mit Verbrennungsmotor erlaubt sein. In Kalifornien gibt es aber sehr viele Offroad-Fahrzeuge, die auf privatem Land genutzt werden und daher keine Zulassung benötigen. Diese würden von dem Verbot betroffen sein. 10 Jahre später, also ab dem Jahr 2045 sollen dann auch mittelschwere und schwere Lkw nur noch elektrisch auf den Markt kommen.

Die neue Verordnung setzt die Händler unter Druck. Im letzten Jahr lag der Elektroanteil von neuen Fahrzeugen in den USA gerade einmal bei 1,5%. Trotzdem haben die Hersteller bereits gezeigt, dass auch Motorräder und andere Offroad-Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb funktionieren. Innerhalb der 14 Jahre bis zum Jahr 2035, sollte die Umstellung also durchaus möglich sein.

Der vorige Versuch, die vielen Motorräder in dem süd-westlichen Bundesstaat sauberer zu machen, war gescheitert. Die Einführung von grünen und roten Plaketten sollte eigentlich dazu führen, dass mehr emissionsarme Fahrzeuge hergestellt werden, die dann die grüne Plakette erhalten und auf den kalifornischen Straßen fahren dürfen. Allerdings wurden stattdessen immer mehr Motorräder hergestellt, die nur die rote Plakette bekamen. Sie dürfen ab 2022 nur noch Offroad auf privatem Grund unterwegs sein.

Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom hält das Verbot der Verbrenner in Hinblick auf den Klimawandel, von dem Kalifornien schon jetzt stark betroffen ist, für nötig. Jedes Jahr wird der Bundesstaat von Dürren und Waldbränden bedroht. Auch der Anstieg des Meeresspiegels könnte ein Problem werden. Kalifornien ist im Klimaschutz im Vergleich zu anderen Bundesstaaten weit vorn. Während der ehemalige Präsident Trump noch versucht hatte, dem Staat das Recht zu entziehen, eigene, strengere Luftreinhaltungs-Standards zu definieren, wird der Gouverneur vom neuen Präsident Biden deutlich mehr Unterstützung erwarten können.

Biden will die E-Mobilität mit rund 174 Milliarden Dollar fördern. Unter ihm könnten auch bald weitere Staaten ein Ende der Verbrenner ausrufen und das Ende der geliebten mit Verbrennungsmotor betriebenen SUVs könnte für viele Amerikaner schneller kommen als gedacht.