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Lkw-Gipfel: Drohen jetzt Fahrverbote für neue Diesel-Lkw?

Die Deutsche Umwelthilfe beklagt die Realemissionen von neuen Lkw auf den Straßen und fordert ein Umdenken.

Seit Jahren passen sich die Logistikunternehmen an die neuen Herausforderungen im Güterverkehr an. Flotten werden stetig erneuert, da die älteren Lkw in viele Umweltzonen in Europa nicht mehr einfahren dürfen. Meist sind nur noch EURO5- und EURO6-Fahrzeuge erlaubt, das heißt Lkw die nicht älter als ca. 10 Jahre sind.  

Kurz vor dem Lkw-Gipfel hat die Organisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) Messungen veröffentlicht, die selbst neue Lkw als Abgassünder einstufen, da die Stickoxid-Emissionen wohl bei etwa jedem zweiten Lkw über den rechtlich vorgegebenen Grenzwerten für diese Standards liegen. Grund sollen laut der DUH defekte Abgasreinigungssystemen sein oder vom Fahrzeughalter verwendete Abschalteinrichtungen, die im Straßenbetrieb dann zu erhöhtem Abgasausstoß führen. Die schwarzen Schafe, die mit solchen Methoden tricksen, könnten zur Katastrophe für Transportunternehmen in Europa werden. Denn die DUH fordert Subventionen für den Güterverkehr auf der Straße drastisch zu reduzieren und auf die Schiene umzusteigen. Die von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gewünschte Kaufprämie für EURO6-Lkw kritisieren sie scharf. Als Vorbild für den Güterverkehr auf der Schiene nennt die Organisation die Schweiz, wo in den Alpen ganze 70% und im Flachland immerhin 37% über diesen Weg transportiert werden. In Deutschland sind es nur 18%. Die DUH bemängelt auch die fehlenden Kontrollen an den Autobahnen, die dreckige Lkw aus dem Verkehr ziehen könnten.  

Der Verkehrsminister ist also in der Pflicht, etwas gegen die Abgassünder zu tun. Solche Kontrollen könnten in der Tat dafür sorgen, dass Lkw, die regelkonform sind, weiterhin auf den Straßen in Europa unterwegs sein können. Denn mit Blick auf die Klage der Europäischen Kommission gegen Deutschland wegen zu hoher Stickoxidwerte, drohen sonst vielleicht bald Verbote für EURO5-Lkw, die Speditions- und Logistikunternehmen hart treffen würden.  

Dass der traditionelle Lkw verschwindet ist nur noch eine Frage der Zeit, denn der Bund hat gestern über die Zukunft des Schwerlastverkehrs entschieden. Bis 2030 muss ein Drittel des Verkehrs durch Hybrid-Lkw, E-Trucks, Wasserstoff-Lkw oder über die geplanten 4.000km Oberleitung erfolgen.  

Wo in Deutschland und Europa bereits Dieselfahrverbote gelten und wo du mit deinem Lkw noch sicher einfahren darfst, erfährst du in unserer Green-Zones App und auf unserer Webseite green-zones.eu.