< Alle Beiträge zeigen

Tirol: Lkw-Blockabfertigung sorgt für Mega-Staus

An der Grenze zwischen Deutschland und Österreich kommt es immer wieder zu sehr langen Staus. Der Grund? Unter anderem die Blockabfertigungen vonseiten der österreichischen Behörden, um das Straßennetz von hohem Verkehrsaufkommen zu entlasten. Doch die Verkehrsbeschränkungen führen weiterhin zu Unannehmlichkeiten auf beiden Seiten der Grenze.

Seit Jahren streiten Bayern und Tirol über die Beschränkungen für den Lastwagen-Verkehr auf der Inntalautobahn und die entsprechenden Rückwirkungen, die diese auf das übrige Straßennetz Österreichs und der Nachbarländer haben. Im Rahmen der sogenannten Blockabfertigung haben die österreichischen Behörden auf der Inntalautobahn A12 in Richtung Süden in Höhe der Ausfahrt Kufstein-Nord eine Dosierstelle für Lkw eingerichtet. Diese dürfen pro Stunde maximal zwischen 250 und 300 Lkw an bestimmten Tagen passieren. Doch öfter wird diese Zahl noch weiter gesenkt, sodass nur 100 Laster pro Stunde im Schritttempo durchfahren können. 

Effizienter will Österreich das hohe Verkehrsaufkommen verwalten, mit dem Ziel das Straßennetz zumindest teilweise zu entlasten - und damit nicht nur die Verkehrssicherheit auf stark befahrenen Strecken zu erhöhen, sondern auch die durch den Schwerlastverkehr verursachte Luftverschmutzung und Lärmbelästigung zu verringern. Für Nachbarländer wie Deutschland und Italien bedeuten die 24 Tagen von Dosierung des Lkw-Verkehrs, die Tirol allein für das erste Halbjahr 2023 bekanntgegeben hat, jedoch genau das Gegenteil. Indem dabei nur noch mehreren Fahrzeugen in einer Richtung die Durchfahrt ermöglicht wird, während der Gegenverkehr warten muss, sorgt die Tiroler Maßnahme für massiven Staus auf den deutschen und italienischen Verkehrsadern. Bei der letzten Blockabfertigung von Montag, den 3. Juli, stauten sich Lastwagen auf der A93 zwischen Inntaldreieck und Kiefersfelden sogar auf bis zu 27 Kilometer.

Oft wird den bayerischen Behörden – so die Verkehrsämter des Freistaates - kaum eine andere Wahl gelassen, als ebenfalls mit Verkehrseinschränkungen zu reagieren. Im Juli 2022 hat Bayern Seitenstraßen der Autobahnen für Lastwagen etwa gesperrt, um Schleichverkehr zur Grenze zu vermeiden und seit Jahren droht die Staatsregierung, wegen der Tiroler Maßnahmen bei der Europäische Union zu klagen. Gleichzeitig arbeitet Deutschland zusammen mit Südtirol und Italien im allgemein, um ein neues System für den Güterverkehr zwischen den zwei Ländern und Österreich einzuführen. Dies soll Slots für Speditionen einrichten, die Transportunternehmen ähnlich wie beim Flugverkehr dann buchen können. Laut aktuellen Angaben sollen diese zwischen München und Verona künftig gelten, und somit die ganze Brennerautobahn (A22) zwischen Verona und Innsbruck abdecken – sowie die Inntal Autobahn und Abschnitte der E45, E60 und A8 zwischen Innsbruck und München. 

Bis dies möglich wird, kann jedoch noch viel Zeit vergehen. Fahrzeughalter sollten daher auf die nächsten Tage im Dosierungskalender achten. Im Juli sind nämlich vier weitere Blockabfertigungstage geplant, nämlich am 10., 17., 24. und 31. Juli. Ebenso nicht zu vergessen sind alle in Österreich bereits aktiven Umweltzonen - sowie im Rest Europas. Alle Informationen dazu stehen euch wie immer auf unserer Webseite und in der Green-Zones App zu Verfügung.