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Spanien: 150 neue Umweltzonen

Spanien macht ernst im Kampf gegen Verbrenner. Ein neues Gesetz verlangt, dass Städte mit über 50.000 Einwohnern Umweltzonen einführen müssen. Betroffen sind etwa 150 Städte. Außerdem sollen Steuern auf Diesel- und Benzin-Fahrzeuge und Maut-Gebühren auf Autobahnen den Spaniern das Autofahren erschweren.

Gleich drei neue Gesetze hat die spanische Regierung verabschiedet: Das "Klimawandelgesetz", der neue "Plan für Erholung, Transformation und Resilienz" und das Programm "Spanien 2050: Grundlagen und Vorschläge für eine langfristige nationale Strategie" befassen sich allesamt unter anderem mit dem Verkehr auf den spanischen Straßen und sollen für eine klima- und umweltfreundliche Mobilität in der nahen Zukunft sorgen.

Ihr Ziel ist es, die spanische Fahrzeugflotte grundlegend zu verändern und deutlich mehr E-Autos auf die Straßen zu bringen. Hierzu sollen diese gefördert und Verbrenner ausgebremst werden. Ab dem Jahr 2040 dürfen keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden. Ab dem Jahr 2050 dürfen diese dann generell nicht mehr auf den Straßen unterwegs sein. Auch die Steuern auf fossile Brennstoffe sollen in den kommenden Jahren deutlich ansteigen. Diesel und Benzin ist in Spanien im Moment noch vergleichsweise günstig. In Frankreich ist Diesel zum Beispiel mit 1,50 € etwa 30 Cent teurer als in Spanien. Auch die Registrierung und KFZ-Steuer soll für Verbrenner angehoben werden und ab 2024 soll es auf allem Autobahnen und Bundesstraßen Maut-Systeme geben.

Und auch in den Städten wird sich einiges tun. Jede Stadt mit mehr als 50.000 Einwohnern muss eine Umweltzone einführen. In Madrid und Barcelona gab es bereits permanente Umweltzonen, allerdings wurde die Zone Madrid Central erst kürzlich durch ein Gericht wegen formeller Mängel als nichtig erklärt. Der Plan Madrid 360 soll nun schnell eine neue Zone einführen. In Barcelona, mit 95 Quadratkilometern eine der größten Zonen Europas, benötigen Pkw und Kleintransporter mindestens die Euro-Norm 3, wenn sie Benzin tanken. Diesel-Fahrzeuge jeglicher Art müssen mindestens die Euro-Norm 4 haben, um einfahren zu dürfen. In einigen anderen Städten, wie Sevilla und Valencia, gibt es bereits temporäre Umweltzonen. Ob die neuen spanischen Umweltzonen sich an diesen Werten orientieren, und ab wann sie eingeführt werden, ist noch nicht klar.

Mit den neuen Gesetzen zur Mobilität auf Spaniens Straßen führt der Staat also gleich auf mehreren Ebenen Änderungen ein. Gleichzeitig zu den Verboten muss er nun aber auch Alternativen, wie zuvor in Barcelona schaffen, so dass die Bürger den Umschwung mittragen können. Dort hatten die Behörden zum Beispiel 3-Jahres-Tickets für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs an alle Besitzer von zu alten Fahrzeugen verteilt, wenn diese ihre Fahrzeuge verschrotten ließen.

Die spanische Regierung geht also mit voller Kraft gegen die Verbrenner vor. Sowohl auf die Spanier als auch auf Reisende kommt viel zu. Doch die Maßnahmen werden die Luftqualität und das Klima verbessern und das beliebte Urlaubsland so noch attraktiver machen können.