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Frankreich: Ende der Verbrenner

Das neue Klimapaket trifft alte Diesel und Benziner schwer. Alle Großstädte Frankreichs müssen bis Ende 2024 eine permanente Umweltzone mit strikten Regeln einrichten. Der Verkauf von Verbrennern wird zudem langfristig verboten. Gleichzeitig sollen mehr Umweltspuren eingerichtet werden, um E-Mobilität zu fördern.

Die Französische Regierung hat ein neues Klimapaket vorgelegt, welches ab März im Parlament diskutiert werden wird. Am Gesetzesentwurf war ein Bürgerkonvent beteiligt, der mit zufällig ausgewählten Bürgern fast 150 Maßnahmen zu verschiedenen Themen beisteuerte. Ziel des Klimapakets ist es, die Treibhausgasemissionen des Landes bis 2030 um mindestens 40 % gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren.

Neben Kurzstreckenflügen und anderen Aspekten ist auch der Straßenverkehr massiv von dem Paket betroffen. Es sieht vor, dass alle Ballungsräume ab 150.000 Einwohnern bis Ende 2024 eine permanente Umweltzone einrichten müssen. Diese soll alle Fahrzeuge mit Plakette 3 und schlechter verbieten. Hierzu zählen zum Beispiel Diesel-Lkw mit Euro 5- aber auch Diesel-Pkw und Transporter mit Euro 4-Norm.  Auch Benziner sind betroffen. Neben Paris, Lyon und Grenoble, die bereits bestehende permanente Umweltzonen haben, sind diese schon jetzt in 7 weiteren Städte beschlossen. Hinzu kämen aber noch mehr als 40 weitere Städte, in deren Großraum mehr als 150.000 Einwohner leben.

Alle diese Städte sollen außerdem Umweltspuren bekommen, die für E-Autos und Fahrgemeinschaften freigegeben sind. So soll ein Anreiz für mehr E-Mobilität geschaffen werden. Zugleich wird der Verkauf von Fahrzeugen mit Emissionen über 123g/km CO² ab 2030 verboten. Dies kommt einem Verbot von Verbrennen gleich. Werbung für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor soll zudem schon bald nicht mehr erlaubt sein.

Die Umweltministerin Frankreichs Barbara Pompili sieht das Klimapaket als Chance, Frankreich insgesamt auf einen grüneren Weg zu bringen. „Es geht nicht nur darum, die Motoren in unseren Autos oder die Maschinen in unseren Fabriken zu verändern. Es geht um die Veränderung der Zivilisation, der Kultur, des Lebensstils“.

Schon jetzt gibt es aber auch viel Kritik am Klimapaket. Das Ziel, die Treibhausgase wie gewünscht zu reduzieren, sei mit den vorgelegten Maßnahmen nicht erreichbar.

Zwar wird es nach dem neuen Gesetz deutlich mehr permanente Umweltzonen mit strikteren Regeln geben, allerdings werden die Regeln in den unterschiedlichen Zonen deutlich einheitlicher, was das Zonenchaos in Frankreich etwas reduzieren dürfte. Wenn Umweltspuren und Möglichkeiten für CarSharing in die Tat umgesetzt werden, könnten die positiven Anreize ein Umdenken zur E-Mobilität tatsächlich fördern.

Die nächsten Jahre werden also entscheidend sein für die Entwicklung der Städte und Verbesserung der Luftqualität in Frankreich.

Alle derzeitigen temporäre und permanente Umweltzonen in Frankreich und natürlich alle zukünftigen kannst du in unserer Green-Zones App finden.