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Elektro: Nächste Generation Feststoffbatterien?

Bis zu 75% nachhaltiger können Elektrofahrzeugen in den kommenden Jahren laut Experten werden. Fortschrittliche Akku-Technologien, wie Festkörperbatterie, können dabei den Unterschied in Sache Klimaneutralität machen. Sie sind grüner, effizienter und leistungsstark. Doch noch in der Ferne liegt deren Einsatz im Automarkt.

Von entscheidender Bedeutung sind Fortschritte in der Batterietechnologie für die Welt der Elektromobilität. E-Auto-Akkus bestimmen letztlich nicht nur die Reichweiten und Ladezeiten des Elektrofahrzeugs, sondern auch für welche Emissionen der Wagen ab der Produktionsphase überhaupt verantwortlich ist. Die Verringerung des dabei freigegebenen Kohlendioxids und der aufgebrauchten Ressourcen ist daher eine Schlüsselentwicklung für die Automobilindustrie. Eine Verbesserung der Batterieleistung und ihrer Umweltfreundlichkeit, die laut dem Experten Martin Linder von der Unternehmensberatung McKinsey "in den kommenden Jahren bis zu 75 Prozent betragen könnte". 

Die Umstellung auf Grünstrom sei bereits ein erster Schritt zur nachhaltigeren Gestaltung der Batterieproduktion. Linder geht aber davon aus, dass der gesamte Prozess – von Materialgewinnung bis hin zur Logistik - Optimierungspotenzial für eine bessere Umweltbilanz aufweist. Doch noch wichtiger sei laut Experten die Entwicklung der nächsten Batterie-Generation, und zwar Akkus mit höherer Energiedichte und längerer Lebensdauer, die gleichzeitig kostengünstig hergestellt werden. Vor allem sollen diese sicherer und nachhaltiger durch den Einsatz von Recyclingmaterialien und erneuerbaren Energien aber werden. So soll die künftige Batterie einerseits die Kosten senken und somit die Verbreitung von Elektroautos auf dem Automarkt beschleunigen. Andererseits soll sich der ökologische Fußabdruck von Elektromobilitätslösungen im Sinne des Umweltschutzes maßgeblich verkleinern. 

Experten zufolge gelten Festkörperbatterien derzeit als die meistbeobachtete Technologie, welche den Weg zur echten Klimaneutralität ebnen soll. Auch diese sind Lithium-Ionen-Batterie. Der Ionen-Transport zur Energieherstellung erfolgt hier aber nicht über eine Flüssigkeit, sondern durch ein festes, elektrisch leitfähiges Material. Sie sollen Reichweite und Energiedichte im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Akkus gleichzeitig verdoppeln. Ihre Etablierung in der Automobilindustrie könnte aber noch Jahre dauern, da viele der erforderlichen Technologien und Baustoffe noch nicht kommerziell verfügbar sind. Gleichzeitig können Feststoffbatterien außerhalb der Motorhaube von E-Fahrzeugen bereits jetzt etwas bewirken. Als stationäre Akkus können diese nämlich die Möglichkeit zur Energiespeicherung und der Einsatz von erneuerbarer Energie erhöhen - und zur Schaffung von flexiblen Stromnetzen beitragen.  

Nicht schnell genug können Forscher Fortschritte bei der nachhaltigen Fahrzeugtechnik erreichen. Zusammen mit der Zunahme von emissionsbedingten Fahrverboten und Umweltzone, wo nur schadstoffarmen Fahrzeuge einfahren können, wachsen exponentiell auch die Anforderungen am Elektrosektor. Mit der Bereitstellung einer komplett klimaneutralen Antriebsart können Autobauer also sicherstellen, dass die als umweltfreundlich eingestuften Fahrzeugen wirklich keinen negativen Einfluss auf Luft und Umwelt in geschützten Gebieten ausüben können. Was Endeffekt ein der zentralen Punkte beim Verbrenner-Aus und entsprechend bei der für die Klimaziele wichtige Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist. Ob Festkörperbatterien den Grundstein für die neue Generation von Elektroautos wohl bilden werden?