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Verkehrswende: Ob E-Autos die Luft reinigen können?

Um das Klima zu retten, ist es zweifellos in erster Linie wichtig, den Bestand an Schadstoffen und Kohlendioxidemissionen in der Atmosphäre zu verringern. Forscher entwickeln nun eine CO2-negative Batterie, welche Elektroautos ermöglichen soll die Luft zu reinigen.

Heute ist es unbestreitbar, dass der Schlüssel zu einer saubereren, nachhaltigeren Zukunft unter anderem in der Verringerung der Luftschadstoffe liegt - angefangen beim Verkehrssektor. Denn schließlich gilt dieser als einer der Hauptbeitragsfaktoren zur Luft- und Umweltverschmutzung. Genau aus diesem Hintergrund arbeiten Wissenschaftler von der Vanderbild Universität in Nashville und der Universität in Washington an einem Autoprototyp, der nicht nur keine Emissionen verursacht, sondern auch Kohlenstoffdioxid aus der Luft aufnimmt. 

Der Schlüssel hierfür? Eine CO2-negative Batterie - auch „Carbon Nanotubes“ genannt. Diese soll nämlich sowohl bei der Fertigung als auch im Betrieb Kohlendioxid aus der Luft ziehen und nutzen. Etwa die Kohlenstoff-Elektroden für die Akkus würden dabei aus dem recycelten CO2 mithilfe von Solarstrom hergestellt werden. Was eine klimaneutrale Herstellung von mindestens 40% der Batteriekomponenten ermöglichen könnte. Die neue Technologie würde aber vornehmlich einen noch größeren Unterschied machen, wenn sie in Elektroautos auf der Straße zum Einsatz käme. Somit würden Stromer noch nachhaltiger werden, da sie nicht nur kein CO2 ausstoßen würden, sondern auch die in der Luft bereits befindliche Menge verbrauchen – und folglich reduzieren.  

Ähnliche Ansätze werden auch bei Verbrennern aktuell ausgelotet. Hier könnte die sogenannte „Power-to-liquid-Technologie“ die Produktion von synthetischem Benzin oder Dieselkraftstoff aus erneuerbarem Strom möglich machen. Bis beide grüne Prototypen für die Massenfertigung tauglich sein werden, könnte es noch eine Weile dauern. Noch sind die CO2-negativen Batterien und die klimanegativen Elektroautos nicht bereit, auf die Straßen zu kommen - und den Weg in eine saubere Zukunft zu ebnen.  

Doch schon jetzt lässt sich die Frage stellen: Welche Auswirkungen würden sie auf herkömmliche klimafreundliche Fahrzeuge haben? Im Vergleich zu einem gewöhnlichen E-Auto wäre ihr Umweltpotenzial viel höher. Negative Emissionen sind sicherlich besser als keine Emissionen. Vor allem, wenn die Welt ständig nach Möglichkeiten sucht, die Umweltverschmutzung im Sinne des Kampfs gegen den Klimawandel zu mindern. Müssten dann Elektroautos emissionsbedingte Verkehrsbeschränkungen einhalten, so wie es die Verbrenner etwa in Umweltzonen jetzt schon tun? Spezielle Umweltzonen können vielleicht zum Beispiel eingerichtet werden, wo nur Autos mit negativen Emissionen einfahren dürfen. 

Es ist aber doch klar, dass eine solche technische Entwicklung, wenn sie der Allgemeinheit zugänglich gemacht würde, die Mobilitätswelt verändern würde - und damit alle derzeit laufenden klimaschützenden Verkehrsmaßnahmen revolutionieren.