Umweltzone: Strafzettel für Ukraine-Geflüchtete
Seit mehr als zehn Jahren braucht man in der Innenstadt von Hannover eine Feinstaubplakette, wenn man mit seinem Auto dort fährt. Das wissen die Einwohner Hannovers, nicht aber Flüchtlinge aus Odessa am Schwarzen Meer. Ein geflüchtetes Ehepaar mit Kind hat jetzt in Hannover einen Strafzettel bekommen, weil es nicht die passende Umweltplakette am Auto hatte.
Es ist ja nicht so als wären die Kommunen nicht darauf vorbereitet gewesen. Schon vor zehn Tagen wurde in Bonn kritisiert, dass die Stadt Knöllchen verteilt an geflüchtete Ukrainer, weil sie nicht die richtige oder keine Umweltplakette an der Windschutzscheibe haben. FDP-Ortsvorsitzender Bollmus plädierte deshalb für eine Übergangszeit mit mehr Kulanz und Nachsicht. Die Stadt Bonn hingegen wollte keine Ausnahmen zulassen und sieht die verteilten Verwarnungen in der Innenstadt als Aufforderung an die Ukrainer, sich auch in dieser Situation sich bei der Stadtverwaltung zu melden, um sich über das Thema zu informieren und dann zusammen eine Lösung zu finden. So geht man in jeder Stadt ein wenig anders mit den Flüchtigen um. Die Ordnungshüter aus Köln und Düsseldorf etwa sollen bei direkten Verkehrsgefährdungen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln einschreiten, andere Verstöße sollen von Einzelfall zu Einzelfall entschieden werden. In Essen und Dortmund wiederum hat man vor, jeden Besitzer eines falsch geparkten Fahrzeugs unabhängig von seiner Nationalität zur Rechenschaft zu ziehen.
So wollte auch die Kontrolleurin des ukrainischen Paars in Hannover vorgehen. Auf die Erklärungen des Ehemannes sagte sie, dass sie den Strafzettel nicht stornieren könne. Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, dass die Kommunen ihre Angestellten auf solche Situationen vorbereiten und sensibilisieren und Anweisungen herausgeben, so dass nicht immer ein einzelne Kontrollperson die Entscheidungsgewalt auf sich nehmen muss.
Wir, von Green-Zones.eu halten nicht viel von diesen herzlosen Aktionen der Städte und wollen helfen, jedem schnell, einfach und vor allem unbürokratisch an seine oder ihre Umweltplakette zu kommen.
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