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Luftverschmutzung verschlimmert Pollenallergien

Es ist keine Neuigkeit, dass sich Luftschadstoffe negativ auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken. Eine Studie zeigt aber nun, warum Menschen in dicht besiedelten Gebieten stärker unter einer Pollenallergie leiden als auf dem Land.

Es ist mittlerweile unbestreitbar, dass die Umweltverschmutzung, insbesondere die Luftverschmutzung, ein Risiko für die Gesundheit der Bürger - und für das Ökosystem im Allgemeinen - darstellt. Lungenerkrankungen, Atemwegsentzündungen und Asthma sind nämlich nur einige der Folgen einer verlängerten Exposition gegenüber Luftschadstoffen. Eine Studie der Universität Krakau habe aber einen weiteren Aspekt des Einflusses der Luftverschmutzung auf die Gesundheit erforscht: Die schmutzige Luft befördert auch Pollenallergien. 

Der Studie zufolge trage die Luftverschmutzung dazu bei, dass Baumpollen allergener werden - und somit verstärkt Allergien in der Bevölkerung auslösen. Eine interessante Entdeckung, die nicht nur den Zusammenhang zwischen Schadstoffen und Gesundheit klarstellt, sondern auch erklärt, warum in Städten mehr allergische Fälle auftreten als auf dem Land. Obwohl die Aussetzung gegenüber Allergieauslösern, zumindest im Fall von Blumen- und Baumpollen, auf dem Land wahrscheinlicher ist, begünstigt der Luftverschmutzungswert in dicht besiedelten Gebieten die Entwicklung von allergischen Reaktionen.  

Um dies herauszufinden, habe das Forscherteam aus Polen Proben von ungeöffneten Birkenblüten – die für ihre allergieauslösende Effekte bekannt sind - an sieben verschiedenen Orten mit unterschiedlich starker Luftverschmutzung gesammelt. Darunter befanden sich drei Standorte in der Großstadt Krakau, drei in kleineren Städten und einer in einem Wald, um einen Vergleich zwischen der städtischen und ländlichen Umgebung durchzuführen. Das Ergebnis? Pollen aus Gebieten mit stark verschmutzter Luft weisen höhere Werte des primären Allergenproteins Bet-V1 auf als in denen aus beispielsweise Kleinstädten und Wäldern. Was wiederum folgen lässt, dass schädliche Luftemissionen die Beschaffenheit von den betroffenen Baumpollen verändern können - und daher unter den Verantwortlichen für die in Ballungszentren beobachtete Zunahme allergischer Erkrankungen zählen. 

Gleichzeitig klärt die Studie ebenfalls auf, in welchem Umfang Pflanzen und Bäume selbst negativ von schädlichen Luftstoffen betroffen sind. Ein Faktor, welche in den Augen der Forscher bei der Gestaltung zukünftiger Grünflächen berücksichtigt werden sollte, um zu vermeiden, dass hochallergische Pflanzen wie Erle oder Birke in Gegenden mit hoher Luftverschmutzung überhaupt gepflanzt werden. Aber viel mehr exemplifiziert die Untersuchung aus Krakau die Untrennbarkeit von Ursache und Wirkung, wenn es um die Umweltverschmutzung, das natürliche Ökosystem und die menschliche Gesundheit geht. Es zeigt insofern, wie wichtig es ist, den Schadstoffwert in der Luft zu reduzieren. Mit umfangreichen Maßnahmen, die von Umweltzonen bis hin zu Dieselfahrverboten und das geplante EU-weite Verbrenner-Aus reichen.  

Denn wenn Klima- und Umweltargumente noch nicht überzeugend genug für viele wirken, könnten gesundheitliche Risiken Skeptiker und Kritiker vielleicht dazu bringen, das Problem der Umweltverschmutzung und des Klimawandels endlich ernst zu nehmen.