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Umweltzonen als Lebensretter

Etwa 400.000 Menschen in Europa sterben jährlich an den Folgen von Luftverschmutzung. Schon jetzt tragen Umweltzonen dazu bei, die Luft sauberer zu machen. Die Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation werden aber noch lange nicht eingehalten.

Im letzten Jahr wurden in vielen europäischen Städten die EU-Grenzwerte für Stickoxid und Feinstaub eingehalten. Diese liegen bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg /m3) als Jahresmittelwert für Stickoxid und 25 µg/m3 für Feinstaub der Kategorie PM2.5, also kleinste Schwebstoffe mit einer Größe von bis zu 2,5 Mikrometer. Für PM10, also etwas größere Feinstaub-Teilchen liegt der Grenzwert bei 50 µg /m3. Dieser darf in Deutschland an bis zu 35 Tagen im Jahr überschritten werden.

Durch das Einhalten der EU-Grenzwerte können bereits viele Menschenleben gerettet werden. Hierzu tragen die Umweltzonen und Fahrverbote in Europa deutlich bei. Während der empfohlene Grenzwert der WHO für Stickoxid dem der EU entspricht, liegt der als gesundheitsschädlich eingeschätzte Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für PM2.5 deutlich unter dem von der EU festgelegten Grenzwert. Laut der WHO ist PM2.5 bereits ab einer Konzentration von zehn µg/m3 im Jahresmittel schädlich. Ähnlich sieht es bei PM10 aus. Die WHO sieht bereits eine Konzentration von 20 µg /m3 als schädlich an. Die Grenzwerte der EU für Feinstaub sind somit mehr als zwei Mal so hoch.

Forscher des Instituts für globale Gesundheit (ISGlobal) in Barcelona haben die Luftqualität in fast eintausend europäischen Städten in einer Studie untersucht und errechnet, dass mehr als 50.000 Todesfälle verhindert werden könnten, wenn die Grenzwerte der WHO überall in Europa eingehalten würden. Wenn die Luftqualität so gut wäre, wie in den saubersten Städten Europas, zum Beispiel dem italienischen Bergamo oder der schwedischen Stadt Umea, so könnten fast 125.000 Todesfälle jährlich verhindert werden.

Obwohl Umweltzonen und Fahrverbote vielen Menschen ein Dorn im Auge sind, zeigen diese Zahlen, dass Umweltzonen und Fahrverbote Gutes bewirken. Es wäre nur wünschenswert, dass Regierungen weniger oft versuchen, Regeln mit der Brechstange durchzusetzen und stattdessen mehr Alternativen schaffen und Bürger mehr bei der Mobilitätswende unterstützen würden.

Die Umweltzonen und Fahrverbote in Europa findest du in unserer Green-Zones App und auf green-zones.eu.