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Kommt die Fahrradplakette?!?

Die Mobilitätswende gibt es nicht umsonst. Deswegen war es nur eine Frage der Zeit, bis man auch versucht, Geld von Radfahrern zu verlangen. Schließlich werden für Fahrräder immer mehr Wege angelegt, Ladesäulen für Elektroräder aufgestellt und Abstellplätze gebaut.

Zur Mobilitätswende gehören auch E-Autos. Doch finanzieren diese Autos nichts, im Gegenteil: Pro Elektro-Auto entgehen dem Fiskus durch die Steuerfreiheit der Fahrzeuge nämlich 20.000 Euro an Einnahmen, die irgendwie ersetzt werden müssen. Während Autofahrer mit Verbrenner jedoch immer höhere Kfz-Steuern und Parkgebühren zahlen müssen und außerdem an der Tankstelle immer mehr zur Kasse gebeten werden, müssen E-Auto Fahrer und auch Radfahrer bislang noch nicht für die Benutzung der Infrastruktur aufkommen. Das könnte sich in Zukunft ändern. Denn es gibt Stimmen, die nicht der Meinung sind, dass Fahrräder und Elektroautos gleichbehandelt werden sollten. In der Schweiz hat die Schweizerische Volkspartei (SVP) jetzt eine Initiative gestartet, die vorsieht, 19 Franken (20 Euro) pro Rad und Jahr zu berechnen. Das würde 100 Millionen Franken in die Kassen spülen und den Ausbau der Infrastruktur erheblich nutzen.

Auch in Deutschland gibt es entsprechende Überlegungen. In Coburg in Oberfranken kam bereits der Vorschlag, jeweils zehn Euro pro Rad und Jahr zu verlangen. Damit sollten unter anderem zwei geplante Fahrradbrücken über die Bahngleise finanziert werden. Doch der ADFC Coburg argumentiert, dass die dadurch entstehenden Kosten für Kontrolle, Verwaltung und Organisation die Einnahmen übersteigen. Zudem würde der Betrag den Umstieg aufs Rad für viele unattraktiv machen und die Mobilitätswende ausbremsen.

Die Stadt Freiburg im Breisgau hat übrigens das Thema Fahrradplaketten als Aprilscherz verarbeitet: Am 1. April wurde angekündigt, dass bereits ab Mai eine Plakette verpflichtend sein soll. Je nach Art und Größe des Rades sollten unterschiedliche Jahresbeiträge zwischen 17 und 30 Euro fällig werden. Allerdings wurde dieser Scherz bereits wieder dementiert.

Als Vorlage für die Zukunft könnte der Scherz dennoch dienen. Schöne neue Welt ...