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E-Auto Rückruf wegen Abgaswerten?!?

Wegen Nicht-Einhaltung der Abgasvorschriften müssen Elektro-Corsas in die Werkstatt zurück. Eine reine Formalität in Zusammenhang der gesetzlichen Abgasmessung, die vielen Autofahrern dennoch ungelegen kommen könnte.

Emissionsanforderungen wurden nicht eingehalten, Softwaresysteme müssen aktualisiert werden - Oft kommt es im Rahmen des Dieselskandals zu Fahrzeugrückrufe. Dabei geht es normalerweise aber um Verbrenner, die aufgrund ihrer Umweltauswirkungen einer strengen Kontrolle unterliegen, um die Einhaltung der Abgasvorschriften zu gewährleisten. Dies ist jedoch bei der jüngsten - und überraschenden - Rückrufaktion des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) nicht der Fall. 

Angeordnet wurde nämlich der Rückruf für den elektrischen Opel-Corsa. Auch sie müssen, zusammen mit den Corsa-Serienmodellen mit Benzin- oder Dieselantrieb, in die Hände der Kfz-Mechaniker für eine Nachrüstung zurückkehren. Ein außerordentlicher Rückruf, welcher viele Eigentümer daher überraschen wird. Denn nach Untersuchungen des KBAs ist keine Abgasmessung im derzeitigen Zustand bei dem batteriebetriebenen Kleinwagen möglich. Somit verstoßen die Strom-Corsa laut des Bundesamtes gegen die gesetzliche Pflicht einer Abgasmessung - auch wenn sie als Elektroautos in der Tat für keine Betriebsemissionen durch Abgasen sorgen.  

Ein kurzes Software-Update sollte den Mangel im System beheben und künftige Abgaskontrollen folglich ermöglichen. Schnell wird das Problem der batteriebetriebenen Opel Corsa also gelöst. Doch der Rückruf des KBAs, -welcher immerhin nur auf einer reinen Formalität beruht, verärgert viele Corsa-Halter. Etwa 6442 Besitzer werden ihren Fahrzeugen in die Vertragswerkstätte der Rüsselsheimer Autokonzern hierfür bringen müssen. Während es für die Verringerung der Verkehrsemissionen viel sinnvoller wäre, wenn das Kraftfahrt-Bundesamt ihre Ressourcen für die Prüfstandmessung von Verbrennern verwenden würde. Und zwar von denjenigen, die bei mangelnder Kontrolle tatsächlich das Potenzial haben, Schadstoffe oberhalb der zulässigen Grenzwerte auszustoßen. 

Es stellt sich also die Frage: Werden Elektrofahrzeuge – vor allem, indem sie ebenfalls von nächster Abgasnorm betroffen werden - immer mehr ins Blickfeld der Überwachungsbehörden rücken? Oder werden die letzten Jahre vor dem Verbrenner-Aus von ständigen und verstärkten Kontrollen für Diesel und Benziner geprägt werden – mit dem Ziel, die bis dahin potenziell verursachten Umweltschäden zu begrenzen?