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Bald Umweltzonen in Luxemburg?

Trotz attraktiver Angebote wie dem kostenlosen öffentlichen Nahverkehr kämpft das Land mit erhöhter Stickoxidbelastung durch alte Dieselfahrzeuge. Es drohen Fahrverbote.

Als eines von wenigen Ländern im Westen Europas ist Luxemburg bisher um die Einführung von Umweltzonen und Fahrverboten herumgekommen. Wegen erhöhter Stickoxidwerte (NOx) im Jahr 2018 forderte die Europäische Union das Land allerdings auf, einen Luftqualitätsplans zu erarbeiten, und so konkrete Vorschläge zu machen, wie die Luftqualität verbessert werden kann.

Der Plan ist bis März dieses Jahres in der Konsultationsphase, so dass sich auch Bürger in die Planung einbringen können. Zwar ist die NOx-Belastung seit 2015 stetig zurückgegangen, einige Regionen und Ballungsgebieten und zum Beispiel die Gemeinde Hesperingen bereiten der Regierung aber weiterhin Sorgen. Diese sollen vom Plan profitieren.

Die NOx-Belastung wird, wie in den meisten Ländern, auch in Luxemburg hauptsächlich durch alte Dieselfahrzeuge verursacht. Der Rückgang der Stickoxidwerte in den vergangenen Jahren sei laut Jean-Marie Strasser von der Umweltverwaltung auch dem nachhaltigen Verkehrskonzept Modu 2.0 zu verdanken. Dieses fördert den öffentlichen Nahverkehr, welcher seit Beginn des Jahres kostenlos ist, und unterstützt Bürger beim Kauf von Elektroautos. Auch Fahrgemeinschaften sollen gefördert werden. Statt des Ausbaus der Autobahn zwischen Luxemburg Stadt und dem Wirtschaftszentrum im Süden soll eine Schnellbahn Menschen schnell und sicher zur Arbeit transportieren. Eine App informiert Bürger und warnt vor starker Luftverschmutzung, um mehr Bewusstsein und Sensibilität für das Thema in der Bevölkerung zu schaffen.

Diese positiven Anreize könnten bei dem Umstieg auf eine grünere Mobilität, und somit bei der Verbesserung der Luftqualität helfen. Allerdings nur, wenn sie erfolgreich umgesetzt werden und bei den Bürgern Anklang finden.

Pierre Dornseiffer von der Umweltverwaltung sieht allerdings vor allem die von der EU eingeführte striktere Abgasnorm Euro 6 für Dieselmotoren und die damit einhergehende Umstellung auf emissionsärmere Fahrzeuge als Grund für die Verbesserung der NOx-Werte. Wenn der Luftqualitätsplans und das Konzept Modu 2.0 also nicht umgehend Erfolg zeigen und die Grenzwerte weiterhin nicht eingehalten werden können, gibt es wohl nur noch eine Alternative: es drohen Diesel-Euro 5 Fahrverbote.

Bereits existierende Dieselfahrverbote und Umweltzonen findest du in unserer Green-Zones App. Wie es in Luxemburg weitergeht, erfährst du natürlich in unserem Blog.