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AdBlue-Mangel sorgt für Luftverpestung

Der flüssige Stoff AdBlue hilft dabei, ausgestoßene Schadstoffe bei der Verbrennung von Diesel maßgeblich zu reduzieren. Wird AdBlue Diesel während der Fahrt beigemischt, können Lkw dort fahren, wo sie eigentlich aufgrund der hohen Abgaswerte nicht fahren dürfen. AdBlue ermöglicht so das Fahren in Umweltzonen. Damit könnte jetzt Schluss sein. Es hätte immense Folgen für die Bevölkerung und die Umwelt.

Der schadstoffreduzierende Flüssigstoff AdBlue wird knapp, denn man braucht große Mengen Ammoniak für seine Herstellung. Doch zur Herstellung von Ammoniak wiederum sind große Mengen an Gas notwendig, Gas, das durch den russischen Überfall auf die Ukraine im Preis enorm zugelegt hat. Das hat dazu geführt, dass Fabriken in Polen, Kroatien, Portugal, Frankreich und Italien ihre Produktion bereits gesenkt haben, da ein Betrieb zu 100 Prozent durch den hohen Gaspreis nicht mehr rentabel ist. Der Preis von AdBlue hat sich bislang dann auch vervierfacht. Hinzu kommt für einen Lkw der ebenfalls gestiegene Preis für Diesel.

Sollte sich AdBlue weiter verknappen, könnten in Zukunft mehr Lkw stehenbleiben und ihren Dienst nicht mehr erfüllen können. Ohne AdBlue würde er ungefilterte, schmutzige Verbrennungsluft ausstoßen und so die strengen Umweltnormen nicht mehr einhalten. Eine Folge davon wäre, dass Lkw nicht mehr in Umweltzonen einfahren dürfen und einfach stehenblieben. Gewarnt wird daher vor Lieferengpässen insbesondere bei lebenswichtigen, frischen Gütern und Waren des täglichen Bedarfs.

Der Schweizer Zentralpräsident des Schweizerischen Nutzfahrzeugverbands (ASTAG) Burkart hat nun gefordert, im äußersten Notfall auch das Fahren ohne AdBlue zu gestatten. Dies allerdings würde den Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub erheblich erhöhen. Bis zu unglaublichen 90 Prozent mehr Stickoxide würden so in die Luft gelangen. Trotzdem plädiert er dafür, das Lkw im Notfall auch ohne AdBlue fahren dürfen, da sonst die Versorgung der Wirtschaft und der Bevölkerung nicht gewährleistet werden könne. Dagegen spricht sich Jon Pult von den schweizerischen Sozialdemokraten aus «Es würde die Belastung an gesundheitsschädlichen Schadstoffen wie Stickoxiden und Feinstaub massiv verschlimmern und der Gesundheit der Bevölkerung und der Umwelt allgemein sehr schaden.». Er ist der Meinung, dass die AdBlue-Technik nur abgeschaltet werden könne, wenn dies so kurz wie möglich geschieht, es aber unbedingt verhindert werden muss.

Dann allerdings dürften viele Lkw gar nicht mehr in Umweltzonen fahren, da sie den Anforderungen nicht mehr gerecht würden. Auch dann wäre ein normaler Waren- und Güterverkehr bis zum Kunden in Gefahr.  Dies hätte dann aber keine verheerende Folgen für die Luftqualität und die Umwelt.