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Verbrenner raus aus der EU

In der EU stammen rund ein Viertel der CO2-Emissionen aus dem Verkehr, davon zu 12 Prozent von Pkw. Die EU hat einen Plan beschlossen, in dem die Emissionen neuer Fahrzeuge um 55 Prozent niedriger sein sollen als 2021. Deutschland hat diesem Plan jetzt zugestimmt.

2007 legte die EU die ersten Flottengrenzwerte für Pkw mit einem Verbrennungsmotor fest. Flottengrenzwert bedeutet, dass alle in der EU zugelassenen Fahrzeuge den Grenzwert nicht übersteigen dürfen, d.h. nicht jedes einzelne Fahrzeug muss den Wert einhalten, sondern die Gesamtheit aller Fahrzeuge in der EU. Doch 2035 soll nun das endgültige Aus für Verbrenner kommen.

Dies hat die EU im Rahmen ihres Fit-for-55-Programms vorgeschlagen, und was nun von Deutschland unterstützt wird. Die EU schlägt auch strengere Flottengrenzwerte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge wie etwa Kleintransporter vor. Ziel ist es, den Schadstoffausstoß von Pkw bis 2030 um mehr als die Hälfte im Vergleich zu 2021 zu senken. Ab 2035 sollen nur noch Autos ohne Verbrennungsmotor zugelassen werden. Das würde auch das Aus für E-Fuels bedeuten. Umweltschützer kritisieren sowieso schon, dass man mit dem bei der Herstellung von E-Fuels verbrauchtem Strom mit einer E-Batterie viel weiter fahren kann. Dagegen sagen die Hersteller synthetischer Kraftstoffe, man müsse nicht die Art des Antriebs, sondern die Art des Brennstoffes ändern, denn ein Verbrennungsmotor, der keine Schadstoffe abgibt, sei besser als eine Batterie, die mit fossiler Energie gespeist wurde.

Bundesumweltministerin Lemke ist der Ansicht, dass Verbrennungsmotoren, die mit E-Fuels betrieben werden, nach 2035 nur noch außerhalb der CO2-Flottengrenzwerte möglich sind. Der CO2-Ausstoß von E-Fuels wird so hoch wie bei Verbrennungsmotoren mit fossiler Energie berechnet, obwohl E-Fuels CO2-frei sind, da für die Herstellung CO2 aus der Atmosphäre genommen wurde. Dies müsse ebenfalls berücksichtigt werden, ansonsten würde die Bereitschaft, E-Fuels zu produzieren, zu gering sein.

Die EU-Kommission will ein separates und neues Emissionshandelssystem für Kraftstoffe. Das kann dazu führen, dass Kraftstoffe noch einmal spürbar teurer werden, was finanziell schlechter gestellte Haushalte und kleine Unternehmen belaste. Alles in allem wird der sogenannte Green Deal-Plan der EU dem Verbrennungsmotor bis 2035 den Gnadenstoß geben, da selbst E-Fuels zu teuer wären, um im Wettbewerb bestehen zu können.

Wenn dann tatsächlich keine Autos mehr Schadstoffe abgeben, könnten sogar irgendwann die bestehenden Umweltzonenregeln fallen. Was aber nicht das Ende der Umweltzonen bedeutet.