< Alle Beiträge zeigen

Umweltzone in Wallonien gekippt: Großstädte im Visier, Einführung auf 2025 verschoben

Die Wallonie, bekannt für ihre malerischen Landschaften und charmanten Städte, hat 2022 eine umstrittene Umweltzone beschlossen. Die vorherige wallonische Regierung hatte einen Plan ausgearbeitet, der vorsah, die umweltschädlichsten Fahrzeuge nach und nach von den Straßen zu verbannen. Diese Maßnahme löste heftige Debatten und Unruhen aus. Die amtierende Umweltministerin Céline Tellier (Ecolo) scheint diese Pläne jedoch zu kippen.

Eine aktuelle Studie, die die Luftqualität in Namur und Eupen untersucht hat, kommt zu dem Schluss, dass ein generelles Fahrverbot übertrieben, ungerecht und ineffizient ist. Während sich die Luftqualität in größeren Städten deutlich verbesserte, gab es in kleineren Städten wie Eupen keine signifikanten Unterschiede. Das Verbot wurde auch als ungerecht gegenüber den Bewohnern ländlicher Gebiete empfunden, die nicht den gleichen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln haben. 

Tellier erwägt nun eine Überarbeitung des ursprünglichen Entwurfs, den ihr Vorgänger Carlo Di Antonio (Les Engagés) vorgeschlagen hatte. Sie will die Umweltzonen nur auf größere Städte wie Lüttich, Namur, Charleroi und Mons beschränken. Die Wirksamkeit eines solchen selektiven Ansatzes ist fraglich. 

Die einzige Maßnahme, die Tellier bisher ergriffen hat, ist die Verschiebung des Fahrverbots für Fahrzeuge der Euronormen 0 bis 3 auf den 1. Januar 2025, was jedoch Ausdruck von Unentschlossenheit und Unsicherheit zu sein scheint. Anstatt entschlossene und umsetzbare Maßnahmen zu ergreifen, werden Entscheidungen vertagt und die Bürger im Ungewissen gelassen. Klar ist, dass das geplante Fahrverbot in seiner jetzigen Form nicht umsetzbar ist. 

Ursprünglich sollte die Umweltzone in Wallonien 2024 eingeführt werden, wurde dann aber auf 2025 verschoben. Alle Pkw und Wohnmobile sollten betroffen sein, für Fahrzeuge der Euronormen 0-3 sollte ein Fahrverbot gelten. Bis 2030 sollte die Zone schrittweise verschärft werden, bis hin zu einem Fahrverbot für Fahrzeuge der Euronorm 6. Mit der jetzigen Änderung werden diese strengen Maßnahmen nur noch in den größeren Städten gelten. Allerdings ist das Ganze noch nicht spruchreif. Es bleibt abzuwarten, wie die Umweltministerin ihre Pläne konkretisieren will.