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Schweden stoppt Subventionen für E-Autos

Nachdem andere Länder wie Norwegen und England eine Kfz-Steuerpflicht für Elektroautos beschlossen haben, hat nun auch Schweden Fördergelder für Stromer gestrichen. Denn auch ohne Subventionen sei die Elektromobilität in den schwedischen Städten in der Lage, sich weiter durchzusetzen.

Der Bestand von Elektrofahrzeugen steigt rasant und die grüne Wende geht auf die Straßen voran. So rasch haben sich Autos mit elektrischem Antrieb im Land durchgesetzt, dass die entsprechenden Subventionen an Bedeutung verloren haben und jetzt ersatzlos abgeschafft werden können. Diese die jüngste Entscheidung aus Stockholm, wo seit dem 8. November kein Klimabonus mehr gewahrt wird. Käufer von Plug-in-Hybriden, sowie von vollelektrischen Fahrzeugen, werden nämlich nicht mehr von Kostenzuschüsse bei Neuanschaffungen profitieren.  

„Rund um die Hälfte des Pkw-Neuwagenabsatzes“, teilt nämlich die Regierung mit, wird aktuell von elektrisch-angetriebenen Wagen, sogenannte Klimabonus-Autos, ausgemacht. Inzwischen haben sich die Anschaffungs- und Fahrkosten im Land ebenso auf der Ebene von Benzin- oder Dieselfahrzeugen stabilisiert und seien im Moment „damit vergleichbar“ – erklärt die schwedische Administration weiter. Die Erlassung von weitere staatlich subventionierten Prämie sei daher dadurch „unnötig geworden“ und folglich nicht mehr zu rechtfertigen.  

Eine Entscheidung, die mit Interesse von andere EU-Staaten zur Kenntnis genommen wurde. Zum einen, weil der für das Jahr 2035 geplante Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie, zumindest in der Theorie, das rasante Wachstum des E-Automarkts selbst ohne staatliche Förderung vorantreiben soll. Und zum anderen, weil es diesmal direkt um einen EU-Mitgliedstaat geht. Denn schon außerhalb der Europäischen Union streichen Ländern Vorteile und Zuschüsse im Zuge der Elektromobilitätsboom immer öfter. Norwegen habe zum Beispiel bereits bekannt gegeben, dass zum 1. Januar 2023 die Mehrwertsteuerbefreiung für Elektroautos abgeschafft wird. Auch Großbritannien habe neulich angefangen, die Einführung einer Kfz-Steuerpflicht für E-Fahrzeugen einzuplanen– eventuell ab 2025.  

Nur zögerlich gehe hingegen Deutschland damit voran und begnügt sich vorerst damit, die Förderung auf reine Elektro- oder Wasserstoffautos zu beschränken und den Betrag des Umweltbonus zu reduzieren. Ob nach den Entwicklungen in Schweden und, wer weiß, in anderen europäischen Ländern auch Deutschland dem Beispiel folgen wird? Oder wird die Europäische Union schon früher den Sprung wagen und einen internen Standard bestimmen, nach dem solche Subventionen gestoppt werden? Die so eingesparten Ressourcen könnten dann beispielsweise in weitere Formen der grünen Mobilität investiert werden – etwa in Maßnahmen, die vielleicht sogar effizienter im Rahmen der Verkehrswende wirken können.