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Umweltzone in Krakau vorerst gestoppt!

Am 11. Januar 2024 hat das Bezirksverwaltungsgericht im polnischen Krakau die geplante Umweltzone der Stadt vorerst gestoppt. Das als Clean Transport Zone (SCT) bekannte Projekt sollte einen Teil der Stadt ausweisen, in den nur Autos mit bestimmten Euronormen einfahren dürfen. Doch trotz der guten Absichten der Stadtverwaltung erklärte das Gericht das Projekt für ungültig.

Polen kämpft seit Jahren mit Smog und schlechter Luftqualität, vor allem in den Ballungszentren. Die EU-Richtlinie über alternative Kraftstoffe sollte Abhilfe schaffen und schreibt die Einführung von Umweltzonen in polnischen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern vor, in denen die NO2-Konzentrationen die Grenzwerte überschreiten. Die jüngste Entscheidung des Gerichts in Krakau zeigt jedoch, wie schwierig es ist, solche Initiativen in die Praxis umzusetzen.    

Das Scheitern der SCT in Krakau ist ein schwerer Schlag für die Bemühungen der Stadt, die Luftqualität zu verbessern und die verheerenden Auswirkungen von Smog zu bekämpfen. Smog verursacht Atemwegserkrankungen wie chronische Bronchitis oder Asthma, beeinträchtigt die Fruchtbarkeit und kann im schlimmsten Fall Krebs verursachen. Die European University Association (EUA) schätzt, dass in Polen jedes Jahr 45.700 Menschen vorzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung sterben.    

Ursprünglich sollte die Umweltzone in Krakau zum 01.07.2024 eingeführt werden. Verboten werden sollten alle Pkw, Wohnmobile, Busse und Lkw der Euronorm 0-2 für Benzinfahrzeuge und der Euronorm 0-4 für Dieselfahrzeuge. Die Zone sollte das gesamte Stadtgebiet bis zu den Verwaltungsgrenzen umfassen. Ausgenommen wären lediglich die 4. Ringstraße (A4 und S52) sowie alle Autobahnen und Schnellstraßen.    

Die ebenfalls für Juli 2024 geplante Umweltzone in Warschau wird jedoch kommen. Sie wird in insgesamt 5 Stufen eingeführt. Von 2024 bis 2032 werden die Abgasnormen schrittweise von Diesel 0-2 bis zum Verbot der Euronorm 6d-TEMP verschärft. Wie in Krakau geplant, sind davon Pkw, Wohnmobile, Busse und Lkw betroffen. Die stufenweise Verschärfung gibt den Betroffenen mehr Zeit, sich darauf einzustellen und Fahrzeuge umzurüsten oder entsprechende Neuanschaffungen wirtschaftlich zu planen.