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Frankreich: Ende der Mauthäuschen

Zur Schaffung eines effizienteren Mautsystems sollen die französischen Mautstationen neugestaltet werden. Autofahrer und Umwelt werden davon profitieren, sollte alles nach Plan verlaufen.

An der Schranke warten, die Autobahnnutzungsgebühr bezahlen und dann endlich weiterfahren – Im Gegensatz zu Deutschland sei die Autobahn-Maut für viele Länder Normalität. Für viele Autofahrer wirkt aber dieses Prozedere zu kostenintensiv, was immer mehr Länder dazu bringt, sich auf die Suche nach praktischeren Mautsystemen zu machen. Nun scheint es, als ob eine Lösung gefunden wurde – zumindest in Frankreich für die privatisierten Autobahnen.  

Hier sollen die Mauthäuschen künftig von den Autobahnen verschwinden und durch modernere Kamera-Erkennungssysteme ersetzt werden. Die Gebühr wird elektronisch erhoben, indem über den Fahrstreifen installierte Kameras die Kennzeichen und Größe der durchfahrenden Fahrzeuge scannen sollen.  

Bis zu 72 Stunden nach der Fahrt werden dann die Kunden Zeit haben, um bar oder mit Karte an Zahlstationen oder online zu bezahlen. Alternativ werden auch Abonnements möglich, etwa auch durch das elektronische Lesegerät „télépéage“. Dabei, sowie auch bei den geplanten neuen Mautkameras, spiele es keine Rolle, ob das Auto im In- oder Ausland registriert ist - jedes Kennzeichen soll vom Scanner erkennt werden.  

In Betrieb wird das barrierefreie Bezahlsystem erstmals nur auf einer 30 Kilometer langen Strecke der A79 in der Region Auvergne-Rhône-Alpes genommen werden. Sollten die neuen Mautstationen reibungslos funktionieren, plane der französische Autobahnbetreiber APRR dann weitere Investitionen – um langfristig in Zusammenarbeit mit dem Staat das Mautsystem landesweit im Einsatz zu bringen. Dies würde nicht nur schnellere Fahrzeiten für alle Autofahrer, die in Frankreich unterwegs sind, bedeuten, sondern ebenso zu einem positiven Beitrag zum Klimaschutz führen. Wegfallen sollen Abbremsen und anschließende Beschleunigen, was zu einem flüssigeren Verkehr führen würde – und somit zu erheblichen CO2-Einsparungen.  

Zunehmend versucht Frankreich die Auswirkungen des Verkehrssektors auf die Umwelt zu verringern. Das neue Mautsystem sei nur ein Aspekt des breiteren französischen Plans für die Mobilität der Zukunft, welches stark auf die Einführung und Verschärfung von Umweltzonen stützt. Auch in diesem Monat kommen neue Regelungen hinzu. Ab heute werden nämlich die Vorschriften für die Einfahrt in einigen Städten strenger und auch neue Zonen werden eingeführt – darunter Lyon, Marseille, Rouen und Toulouse.  Wie die Regeln genau aussehen, erfährst du auch in unserem nächsten Newsletter.