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Fahrverbot in Zürichs Langstraße - nach Verkehrslotsen kommt nun der automatische Blitzer

Die Zürcher Langstraße, bekannt für ihr pulsierendes Nachtleben und ihre Vielfalt, hat eine neue Attraktion, allerdings eine, die bei Autofahrern wohl weniger beliebt sein dürfte: ein automatischer Blitzer. Ab sofort wird jeder, der das tagsüber geltende Fahrverbot missachtet, automatisch erfasst und sanktioniert.

Die Einführung des Fahrverbots auf einem Abschnitt der Langstraße hatte in der Vergangenheit für einige Verwirrung gesorgt. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer hielten sich nicht an das Verbot, was zu Staus und einer Vielzahl von Geldbußen führte. In den ersten Wochen nach der Einführung verteilte die Stadtpolizei Zürich bei einer zweistündigen Kontrolle ganze 62 Strafzettel. Nun greift die Stadtpolizei zu neuen Mitteln und hat eine automatische Verkehrskontrolle installiert. 

Der neue Blitzer ist unauffällig in einem grauen Kästchen hinter einem Verbotsschild versteckt und erfasst alle Fahrzeuge, die das Fahrverbot missachten. Ausgenommen von der Regelung sind Taxis, Busse der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) und Rettungsfahrzeuge. Alle anderen Fahrzeuge werden automatisch an die Zentralstelle für Ordnungsbußen bei der Stadtpolizei Zürich weitergeleitet. Dort wird jeder Fall einzeln überprüft und die Verkehrssünder erhalten eine Ordnungsbuße von 100 Franken. Dies entspricht einem Wert von ungefähr 106 Euro. 

Das Fahrverbot auf der Langstraße ist Teil des Projekts "Autoarme Langstraße", das darauf abzielt, den Durchgangsverkehr auf dieser wichtigen Verkehrsader zu reduzieren. Damit möchte die Stadt Zürich die Aufenthaltsqualität an der Langstraße verbessern und den Verkehrsfluss für Fahrradfahrende, Busse und Taxis optimieren. 

Zwischen 5.30 Uhr und 22 Uhr dürfen nur noch Fahrradfahrende, Busse und Taxis die Langstraße in beide Richtungen befahren. In der Nacht hingegen ist die Straße für alle Verkehrsteilnehmenden offen. Für die Anwohnerinnen und Anwohner soll so eine Balance zwischen Verkehrsberuhigung und subjektiver Sicherheit durch soziale Kontrolle geschaffen werden. 

Die Reaktionen auf die Neuerung sind gemischt. Während viele Anwohnerinnen und Anwohner sowie Fahrradfahrende die Verkehrsberuhigung begrüßen, gibt es auch Kritik. Einige befürchten, dass das Fahrverbot lediglich zu einer Verlagerung des Verkehrs in andere Quartiere führt. Andere wiederum sehen die automatische Bußgelderhebung als überzogen an. 

Es bleibt abzuwarten, wie gut das Fahrverbot in Zukunft eingehalten wird und ob es tatsächlich zu einer Verbesserung der Verkehrssituation und der Lebensqualität an der Langstraße führt. Eines ist jedoch klar: Wer das Fahrverbot missachtet, muss mit Konsequenzen rechnen. Der automatische Blitzer an der Langstraße zeigt, dass die Stadtpolizei Zürich es ernst meint mit der Durchsetzung des Fahrverbots.