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Rauchen im Auto bald verboten

Einige Länder in Europa haben es bereits, nun soll es auch in Deutschland eingeführt werden: Ein Rauchverbot am Steuer eines Autos. Denn nirgends ist die Rauchkonzentration für Passivraucher so hoch wie in einem geschlossenen Fahrzeug.

Raucher in Österreich, Griechenland, Großbritannien und Frankreich kennen es bereits: Das Rauchen im Fahrzeug ist gesetzlich geregelt. Das liegt an der hohen Rauchkonzentration, die sogar jene in einer verrauchten Bar übersteigt. In Mailand ist sogar das Rauchen auf der Straße verboten, wenn sich jemand näher als zehn Meter entfernt befindet. Egal ob draußen oder drinnen, der Rauch ist für Raucher und Passivmitraucher gleichermaßen schädlich. Besonders schädlich aber für Menschen, die im Auto mitfahren und schwanger oder minderjährig sind. Diese Gruppen sollen nun auch in Deutschland besser geschützt werden. Bereits 2019 wollte man eine Regelung auf freiwilliger Basis einführen. Offensichtlich hat das aber nicht gefruchtet, so dass die nordwestdeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen eine neue Initiative in den Bundestag eingebracht haben. Geändert werden soll das Bundesnichtraucherschutzgesetz (BNichtrSchG): Das Rauchen im Beisein Schwangerer oder Minderjähriger soll verboten und mit einem Bußgeld zwischen 500 und 3000 Euro belegt werden.

Laut Schätzungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz) sollen bis zu einer Million Minderjähriger dem Zigarettenrauch in der Fahrzeugkabine ausgesetzt sein. Im Bundesrat argumentiert man, dass jährlich 166.000 Kinder an den Folgen des Passivrauchens sterben. Der Bundesrat hat nun am 11. März 2022 entschieden, dem Bundestag ein Gesetz zum Rauchverbot in Autos vorzulegen. Dieses Rauchverbot im Beisein Schwangerer und Minderjähriger soll auch dann gelten, wenn die Fenster oder das Schiebedach des Fahrzeugs geöffnet sind. Lediglich in Cabrios soll das Paffen weiterhin uneingeschränkt möglich sein, egal wer sich sonst noch im Fahrzeug befindet. Es ist nun am Bundestag, über eine Änderung des Nichtraucherschutzgesetz zu entscheiden.

Angesichts der vielen Umweltzonen in den Städten, die den Schadstoffausstoß begrenzen sollen, wäre ein Rauchverbot im Auto nur konsequent. Zumindest für Kinder und Schwangere bedarf es hier einer Regelung, damit die Schadstoffbelastung im Inneren tatsächlich nicht höher ist als draußen, wo die Luftverschmutzung per Gesetz bereits erfolgreich bekämpft wird.