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Biker demonstrieren gegen Fahrverbote und Lärmschutzzonen

In mehreren deutschen Städten haben am Wochenende Motoradfahrer unter anderem gegen die neuen Lärmschutzzonen demonstriert.

Samstag waren in Stuttgart, Düsseldorf, Wiesbaden, Friedrichshafen, Dresden und München jeweils mehrere tausend Motorradfahrer unterwegs, um geschlossen gegen in ihren Augen unrealistische Lärmgrenzwerte und ausgedehnte Sonntagsfahrverbote zu demonstrieren. 
In München wurde die Demonstration kurzfristig am Freitag von der Polizei verboten, da man Sicherheitsbedenken seitens der Landesregierung äußerte. Dennoch entschlossen sich die Biker, in Formation den bekannten Zweiten Stadtring Münchens als Paradestraße umzufunktionieren. Rechtlich unbedenklich, da Corso-Formationen per se dem deutschen Gesetz nach nicht verboten sind.
Doch gerade die Aktion in München könnte der typische Schuss in den Ofen gewesen sein und die Verhandlungsposition der Zweiradfahrer geschwächt haben. Viele Anwohner und Augenzeugen der Aktion in München sehen sich nun paradoxerweise bestätigt, dass der Geräuschpegel der Motorräder viel zu laut und störend sei. 
So hat sich die deutsche Biker-Community mit ihrer Demo, die gerade auf die angeblich ungerechtfertigte Handhabe der Regierung gegenüber der gesamten Motorradszene hinweisen sollte, wohl ins eigene Fleisch geschnitten. 
Rückendeckung kommt überraschenderweise aus dem Verkehrsministerium in Berlin. Minister Andreas Scheuer fasst die aktuelle Lage zusammen: „Die Biker zeigen bei den Protesten ihre Haltung gegen Verschärfungen und Verbote. Das ist auch meine Haltung. Ich werde die Beschlüsse des Bundesrates, also der Bundesländer, nicht umsetzen.“ 

In ganz Deutschland seien laut Polizeiangaben an die 40.000 Biker zu Demonstrationszwecken unterwegs gewesen.