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Protestwelle reißt nicht ab – große LKW-Sternfahrt nach Berlin am vergangenen Freitag

Die Speditionsbranche in Deutschland ist am Limit und hat in den letzten Tagen ihren Unmut in Berlin kundgetan. Über 1.500 Lkw-Fahrer haben sich bei der Sternfahrt in die Hauptstadt beteiligt, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. Im Zentrum der Beschwerden stehen fehlende Parkplätze und höhere Mautgebühren, die die Branche in Atem halten.

Viele Fahrer beklagen, dass der Mangel an Parkmöglichkeiten auf Autobahnen und Raststätten ein großes Problem ist. Die begrenzte Arbeits- und Lenkzeit zwingt die Fahrer oft dazu, ein bis zwei Stunden vor Arbeitsende einen Schlafplatz zu suchen. Dies ist jedoch oft eine Herausforderung, da viele Parkplätze mit Parkverboten belegt sind und man seinen Lkw nicht einfach in einem Wohngebiet abstellen kann. 

Aber nicht nur die Situation auf den Straßen, auch die jüngsten politischen Entscheidungen belasten die Branche. Der Bundesverband Logistik und Verkehr pro e.V. hat zu der Sternfahrt aufgerufen, um gegen den am 1. Dezember eingeführten CO2-Aufschlag auf die Lkw-Maut zu protestieren. Der Verband fordert außerdem, dass die Mauteinnahmen wieder in die Straße investiert werden und nicht in die Schiene. 

Unterstützt werden diese Forderungen von vielen Spediteuren. Sie berichten, dass die Erhöhung der Maut viele Unternehmen in der Branche hart trifft. Besonders betroffen sind Unternehmen, die gasbetriebene Lkw einsetzen. Diese waren bis zur Einführung des CO2-Aufschlags mautfrei, werden nun aber zu 100 Prozent mit der Maut belegt. Die Kosten für die Branche sind demnach enorm gestiegen. Ein Hennigsdorfer Unternehmen zahlt nach der neuen Regelung zum Beispiel für seine 450 Lkw statt 500.000 Euro nun etwa 1,5 Millionen im Monat. 

Das trifft nicht nur die Unternehmer hart.  Auch die Fahrer, sowie jegliche Angestellte könnten davon betroffen sein, wenn das Unternehmen, bei dem sie angestellt sind, in die Insolvenz rutscht und Gehälter nicht mehr gezahlt werden können. 

Ob die Sternfahrt und die Proteste in Berlin tatsächlich zu einer Verbesserung der Situation führen, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass die Speditionsbranche in Deutschland vor großen Herausforderungen steht. Die Regierung sollte diese ernst nehmen und nach Lösungen suchen, um die Situation für die Fahrer zu verbessern und die Branche zu entlasten. Denn letztlich hat dies auch Auswirkungen auf uns Bürger und Bürgerinnen in unserem Land.