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Lärmschutzzone: Polizeimotorräder selbst zu laut

Seit zwei Monaten gilt in manchen Landkreisen Österreichs ein Verbot für zu laute Motorräder; Leidtragende sind die Hotelier- und Gastronomiebranche.

Umstritten ist das Fahrverbot schon vor in Kraft treten gewesen. Gerade Gastwirte und Hotels laufen Sturm. Betroffen von dieser Lärmschutzzone sind mehrere Straßenabschnitte, auf welchen Motorrädern mit einer Dezibelzahl von 95 verboten sind. Verwirrenderweise spielt hierbei nicht die Dezibelzahl in der Fahrt, sondern die im Stand eine entscheidende Rolle. Dadurch kann ein Missverständnis beim Verbraucher entstehen: Motorräder, die legal zugelassen sind, sind für diese Streckenabschnitte zu laut, wie zum Beispiel ein spezielles Modell des italienischen Herstellers Ducati.

Das absurde dabei: dieses erwähnte Fabrikat wird von der Polizei genutzt, welches nun ebenfalls von den Auflagen der Lärmschutzzone betroffen ist. Damit nicht genug, denn auch ein weiteres Zweirad-Modell, welches ebenfalls bei der österreichischen Polizei im Dienst steht, ist viel zu laut. Freie Fahrt für den Freund und Helfer – Fehlanzeige!

Anwohnern geht aber das Verbot noch nicht weit genug, denn auch PS-starke Fahrzeuge wie Sportwagen sollten nach Ansicht vieler von dem Verbot betroffen sein.
Die Gastronomen und Hoteliers kämpfen derweil ums nackte Überleben, denn eine Haupteinnahmequelle im Frühling und Sommer sind nun mal die unzähligen Biker-Trupps, die sich durch die endlosen Bergpassagen schlängeln und zwischendurch in uriger Atmosphäre in den unzähligen Gaststätten und Landhäusern Rast machen. Die Motorradfahrer werden aber immer mehr von solchen Verboten ausgebremst, was in der Szene eine wahre Gegenbewegung über die letzten Wochen entstehen ließ.

Viele setzen jetzt verstärkt auf Wanderer als Hauptzielgruppe – zumindest so lange, bis der zweite Corona-Lockdown kommt.