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Kalifornien: Verbot von Verbrenner-Gartengeräten

Der Marktaustritt von mit fossilen Brennstoffen betriebenen Landschaftspflegemaschinen rückt in Kalifornien näher. Nicht nur Verbrenner-Fahrzeuge stehen vor dem Ende. Hat die Strategie zur bereichsübergreifenden Dekarbonisierung das Potenzial, sich auch in anderen Ländern durchzusetzen? Werden Umweltzonen auch auf Gartengeräte ausgeweitet?

Rasenmäher, Laubbläser und andere kleine Maschinen – Nicht mehr ausschließlich Autos werden, das in vielen Ländern weltweit kommende Verbrenner-Verbot unterstehen. Noch einen Schritt weiter geht der US-Staat von Kalifornien und denkt noch umfassender daran, in welchen Bereichen der Verbrennungsmotor immer noch eine zentrale Rolle spielt. Ende 2021 hatten die kalifornischen Aufsichtsbehörden den Ausstieg mit gasbetriebenen Gartengeräten ab 2024 beschlossen. Nun rückt für die Kalifornier die Zeit näher, auch bei Gartenarbeiten nachhaltiger zu werden.  

Konkret bedeutet die Entscheidung des Staates ein schrittweises Verkaufsverbot für alle emissionsreichen Landschaftspflegegeräte – vom Bann für gasbetriebene Laubbläser und Rasenmäher ab 2024 bis hin zum Verbot tragbarer Generatoren ab 2028. So sollen sie vom Markt und von den Feldern Kaliforniens verschwinden, um somit schädliche Schadstoffe zu reduzieren. Bis die zugelassenen emissionsfreien Geräte die älteren ersetzen werden, könnte es aber einige Zeit dauern. Denn die neuen Luftreinhaltungsvorschriften zu Neuanschaffungen und demnach die Nutzung von schon bestehenden Gartenmaschinerien werden weiterhin erlaubt sein.  

Gleichermaßen wird das kommende Verbot für gewerbliche Landschaftsgärtner und Hausbesitzer gelten. Wie Bill Magavern von “Coalition for Clean Air” bereits 2021 erklärte, sei die von solchen Geräten verursachte Luftverschmutzung „ein regionales Problem“ und kein isoliertes Ereignis. Zusammengenommen verursachen diese kleinen gasbetriebenen Off-Road-Motoren nämlich genauso viel Smog wie leichte Personenkraftwagen. Konsequent sollen die Behörden darauf antworten, wenn sie einen allumfassenden Übergang zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft ermöglichen wollen.  

Dies sei auch die Meinung von vielen Akteuren aus dem Nachhaltigkeitsumfeld, die die Initiative von Anfang an unterstützten. Dass die Umstellung auf emissionsfreie Gartengeräte sich auf die Umwelt und auf die Lebensqualität der Bürger positiv auswirken wird, sei deren Wunsch und Erwartung. Nicht nur etwa Gartenarbeiter, die täglich Gebrauch davon machen, sondern alle Anwohner werden davon profitieren - indem die allgemeinen Emissionswerte in der Luft dadurch sinken sollen.  

Der Beschluss Kaliforniens stößt natürlich auch auf Widerstand. Vor allem Garten- und Landschaftsbaubetriebe wehren sich gegen die neuen Beschränkungen. Einerseits seien gerade emissionsärmere Landpflegemaschinen noch unerschwinglich zu teuer und weniger effizient als fossilbetriebenen. Anderseits sei eine solche Umstellung möglich, doch aber nur in einigen Jahren – wenn die Industrie in der Lage sein wird, preislich und technisch die Kunden zu überzeugen.  

Ob die Kalifornier einfach deren ältere gasbetriebene Gartengeräte so lange wie möglich behalten werden oder doch immer mehr CO2-neutrale Apparaturen in den Werkzeugschuppen sein Platz finden werden, sei noch zu früh zu sagen. Indem der Staat das Ziel verfolgt, bis 2045 zu 100 % auf saubere Energie umzusteigen, sei die Strategie jedoch schon zukunftsfähig. Ob das Verbrenner-Verbot und somit auch die Umweltzonen künftig auch in Europa auf andere Bereiche - abseits von etwa dem Straßenverkehr – erweitert werden?