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Achtung Sommersmog! Hitzewelle in Frankreich löst Fahrverbote aus

Im Süden Frankreichs leiden die Menschen dieser Tage unter enormer Hitze. Diese trägt massiv zur Bildung von Ozon bei. In Marseille wurden daher bereits strenge Fahrverbote ausgerufen. Auch in Avignon, Toulon und Nizza drohen Fahrverbote.

Bis zu 40 Grad Celsius werden heute Nachmittag am 23.08.2023 im Süden Frankreichs erwartet. Vor allem für den Kreislauf von alten und kranken Menschen ist die Hitze eine Gefahr. Gleichzeitig verstärkt die Hitze die Luftverschmutzung in den Städten, da vermehrt gesundheitsschädliches Ozon entsteht. Das Phänomen, auch Sommersmog genannt, bereitet vielen Städten immer wieder Probleme im Sommer.  

In Marseille wurden daher bereits Fahrverbote ausgesprochen. Von der Umweltzone ausgeschlossen sind nun Fahrzeuge ohne Plakette, sowie die Plaketten 4 und 5. Dies betrifft also zum Beispiel Diesel-Pkw mit Euro-Norm 3 sowie Lkw und Busse mit Euro-Norm 4. Auch die Höchstgeschwindigkeit wurde an vielen Straßen um 20 km/h gesenkt. Auf Displays und Parkuhren ist der Schriftzug „OZONE ALERT“ zu sehen. In den letzten Tagen hatte der Präfekt bereits vor einem drohenden Fahrverbot gewarnt. Auch in Avignon, Toulon und Nizza gibt es seit dem 20. August Vorwarnungen. Die temporären Zonen dort könnten also bald aktiviert werden und ebenfalls ältere Fahrzeuge von der Einfahrt in die Zonen ausschließen.  

Die Bildung von Ozon bei großer Hitze und Sonneneinstrahlung ist vor allem dort stark, wo sowieso schon viele Luftschadstoffe vorhanden sind, also wo zum Beispiel ein hohes Verkehrsaufkommen und viel Industrie vorhanden ist. Das Ozon entsteht dann aus Stickstoffdioxid oder anderen sogenannten Ozonvorläufern. In der Stadt kann Ozon teilweise wieder abgebaut werden, wenn andere Luftschadstoffe, wie zum Beispiel Stickstoffmonooxid vorhanden sind. Am Stadtrand fehlen diese Stoffe. Daher ist die Belastung dort meist ebenfalls hoch, da das in der Stadt gebildete Ozon in die Randbereiche transportiert wird, dort aber nicht abgebaut werden kann.  

Ähnlich wie bei anderen Luftschadstoffen empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen deutlich geringeren Schwellenwert als von der EU vorgegeben. Die WHO sieht einen Wert von 100 μg/m3 als unbedenklich. In der EU sollte ein Wert von 120 µg/m³ an höchstens 25 Tagen im Jahr überschritten werden. Ab einem Wert von 180 µg/m³ muss die Bevölkerung informiert werden. Bei 240 μg/m3 greifen die meisten Warnsysteme. Dies zeigt, wie hoch die Gefahr dieser Tage im Süden Frankreichs ist. Die von der WHO angegebenen unbedenklichen Werte sind bereits deutlich überschritten.  

Zurzeit ist außerdem kein Ende der Hitzewelle in Sicht. Um informiert zu bleiben und zu wissen, wo im Süden Frankreichs ihr in den nächsten Tagen einfahren dürft, nutzt unsere kostenlose Green-Zones App - und lasst, wenn möglich, das Auto stehen, um euren Beitrag zu sauberer Luft zu leisten.