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Silvester: Nur mit Feinstaub und Lärm?!

Nach zwei Jahren eingeschränkter Böllerei können Pyro-Fans am morgigen Silvester wieder knallen ohne Beschränkungen. Das geht leider nicht immer ganz ohne Verluste – bei Mensch, Tier und Umwelt.

Feuerwehr, Ärzte und Umweltverbände fordern schon seit Längerem ein Böllerverbot zu Silvester, konnten sich bislang jedoch nicht durchsetzen – bis auf Ausnahme der letzten beiden Corona-Jahre. Denn an gewöhnlichen Silvesterabenden, die nicht durch Infektionskrankheiten eingeschränkt werden, sind es mehr als dreimal mehr Verletzte als an einem gewöhnlichen Tag: Waren es 2019 täglich durchschnittlich 28 Verletzte, schoss die Anzahl derer, die auf Notfallstationen wegen Verbrennungen oder verlorener Gliedmaßen zu Silvester behandelt werden mussten, auf 111 Personen pro Tag nach oben. Nicht nur für den Menschen sind Feuerwerkskörper gefährlich – auch für die Tierwelt. Vor allem durch den Lärm entsteht Stress und Panik.

Eine andere Folge für die Gesundheit stellt die massive Freisetzung von Feinstaub dar. Ein Prozent des alljährlichen Feinstaubs wird in der Neujahrsnacht produziert – das sind etwa 2050 Tonnen Feinstaub. Bei den ganz kleinen Teilchen des Feinstaubs sind es sogar zwei Prozent der Jahresmenge. Vor allem in Großstädten seien PM10-Werte pro Stunde von 1000 µg/m³ an Silvester nicht ungewöhnlich - im Vergleich liegt die mittlere PM10-Konzentration in deutschen Städten im Jahr bei etwa 18 µg/m³. Diese werden auch aufgrund zahlreicher Umweltzonen ganzjährig so geringgehalten werden können. Da entstehender Feinstaub der Feuerwerke wegen Faktoren wie Menge und Wetterverhältnisse eine sehr lokale Sache ist, wäre die Einführung von temporären Umweltzonen, wie es sie bereits in Frankreich und Italien gibt, eine Lösung.

Wie hoch in diesem Jahr die Feinstaubbelastung sein wird, lässt sich schwer voraussagen. Zum einen wird es laut Meteorologen weder Wind noch Regen geben, die die Rauchschwaden vertreiben könnten. Zum anderen wird ein klarer Himmel vorhergesagt, so dass keine Wolkendecke den Rauch am Abziehen hindern kann.

Dabei gibt es durchaus feinstaubfreie Alternativen zum Knallen: Luftschlangen, Wunderkerzen, Tischfeuerwerk und mit Konfetti und Flitter gefüllte Knallbonbons sind zwar für Erwachsene nicht spektakulär, bei Kindern lösen sie dennoch Begeisterung aus. Denn schließlich sollen mit dem „Böllern“ die bösen Geister vertrieben werden.

Green-Zones wünscht allen ein frohes neues Jahr, ganz gleich ob sie mit Feuerwerk feiern oder sich mit Knallerbsen begnügen. Guten Rutsch!