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Californië: Verbod op dieseltrucks vanaf 2036

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De Californische regering heeft besloten om de registratie van vrachtwagens met dieselmotoren te verbieden - en is daarmee strenger in haar reductieplannen voor verkeersemissies dan de EU. De milieuvereniging T&E eist nu dat de Europese Unie dit voorbeeld volgt tegen 2035.

2027 werden neue Vorschriften in den Vereinigten Staaten in Kraft treten. „80 Prozent schärfer als die aktuellen Regeln“, sollen die Betriebsemissionen von Lastern um 50% bis 2045 reduzieren und für einen sauberen Schwerverkehr sorgen. Doch das ist nicht die einzige Maßnahme, die den Verkehr jenseits des Atlantiks umweltfreundlicher gestalten soll. Denn Kalifornien plant ein Zulassungsverbot von Diesel-Lkw – und lässt die Frage offen, ob die Europäische Union ausreichend tut, um die Umwelt zu schützen.  

Ab 2036 sollen nämlich keine neuen Diesel-Lastwagen im US-Bundesstaat Kalifornien zugelassen werden – kündigt die kalifornische Regierung an. Ein Verbot, mit dem der „Golden State“ die europäischen Reduktionspläne im Rahmen des Verbrenner-Aus und der Verkehrswende überholen könnte. Während das europäische Zulassungsverbot für Pkw - zumindest auf dem Papier - für das Jahr 2035 vorgesehen ist, sieht die Situation für Lkw anders aus. Da ein solches Verbot frühestens 2040 kommen könnte.  

Zu spät könnten die EU daher den Verkauf von Lastkraftwagen mit Dieselantrieb auf dem Automarkt der Mitgliedstaaten untersagen. Vor allem, wenn Berichte der Umweltbehörden zeigen, dass - etwa in Deutschland, aber auch in anderen EU-Ländern – die Klimaziele im Verkehrssektor nur noch in der Ferne liegen. Verstärkt muss die EU handeln, um Schadstoffausstöße aus dem Verkehr wirksam und langfristig reduzieren zu können.  

Der Plan Kaliforniens hat bereits die Aufmerksamkeit von Umweltverbänden wie Transport&Environment (T&E) geweckt. Als "das ehrgeizigste Lkw-Abgasgesetz der Welt" hat T&E nämlich die geplante Maßnahme bezeichnet – und genau so ehrgeizig sollte die Union laut des Umweltverbandes handeln. Dieser fordert, dass auch die EU nur noch emissionsfreie Lkw ab 2035 neu zulassen sollte. Außerdem seien ambitioniertere Ziele für 2030 anzustreben. Auf einer Reduktion von CO2-Emissionen von 45% könnte zum Beispiel nach aktuellen Angaben die Europäische Union bis 2030 abzielen. Bis 2040 soll hingegen eine C02-Reduzierung von 90% bei neuen Lkw möglich sein. Schärfere Umweltzonenvorschriften könnten dabei den Übergang erleichtern, indem sie den Zugang zu umweltschädlichen Fahrzeugen, einschließlich Lastkraftwagen, schrittweise einschränken - was dann zu deren kompletten Verbot führen würde. 

Dies soll nicht nur einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz und die Europäische Union zur Erfüllung der geahnten Reduktionsziele bringen, sondern auch positiv die europäische Wirtschaft beeinflussen. Sollte Europa nämlich Kalifornien nicht nachziehen und nicht mit ähnlichen Verboten eingreifen, könnten europäische Lkw-Hersteller ihre industrielle Führungsrolle auf dem weltweiten Fahrzeugmarkt verlieren. Die Anpassung der Emissionsnormen für Fahrzeuge bereits ab ihrer Zulassung in der Fabrik würde daher im Kampf gegen Klimawandel helfen - und gleichzeitig einen wichtigen Teil der europäischen Wirtschaft unterstützen. 

Was wird die Europäische Union nun tun? Werden andere Staaten aus anderer Weltregionen dem Beispiel folgen und Lkw, die Diesel tanken, im nächsten Jahrzehnt ebenso verbieten? Wird Kalifornien mit seinem Plan weitermachen können - und vielleicht sogar weitere US-Staaten dazu bringen, sich anzuschließen? Wie werden die Verbote kontrolliert? Durch Umweltzonen und Zero-Emission-Zones wie in Europa?