Für viele Motorradfans ist das Fahren auf den kurvigen Passstraßen Tirols ein unvergleichliches Erlebnis. Doch auch in diesem Jahr werden Fahrer besonderer lauten Motorräder mit Fahrverboten auf bestimmten Strecken konfrontiert. Die Region will damit die Lärmbelästigung unter Kontrolle bringen.
Wenn es um saisonale Verkehrsbeschränkungen zur Entlastung von Umwelt und Bevölkerung geht, ist Tirol sicherlich eines der österreichischen Bundesländer, das am häufigsten davon Gebrauch macht. Die österreichische Region liegt nämlich an einem wichtigen Knotenpunkt für den Handels- und Urlaubsverkehr des europäischen Kontinents – und befördert täglich viel mehr Fahrzeuge auf ihren Straßen, als den Behörden lieb wäre. Die Folgen, und zwar mehr Emissionen und mehr Lärmbelästigung, sind letztendlich bekannt.
Es ist genau in diesem Zusammenhang, dass Österreich in einer Politphase Fahrverbote zum Lärmschutz eingeführt hat. Eine sogenannte Lärmschutzzone wurde 2020 in Außerfern eingerichtet und Fahrverbote für besonders laute Motorräder wurden für die Tiroler Bezirken Reutte und Imst erlassen. Auch in diesem Jahr werden diese gelten und der Verkehr von Motorrädern mit einem Standgeräusch von mehr als 95 Dezibel zwischen dem 15. April und 31. Oktober eingeschränkt. Ganz egal, ob die Motorräder in In- oder Ausland zugelassen wurden.
Die Motorradfahrverbote gelten auf zahlreichen Routen Tirols, wie beispielweise auf der Lechtal Straße (B198) von Steeg bis Weißenbach am Lech und auf der Tannheimer Straße (B199) von Weißenbach am Lech bis Schattwald. Ebenso betroffen sind einige Abschnitte der Straßen L21, L72, L246, L266 und B179. Die Fernpass-Straße (B179) bleibt dagegen von den Fahrverboten unbetroffen. Denn – so begründet die Landesregierung ihre Entscheidung, für die kommenden Jahren weiterhin auf lärmbedingten Fahrverboten zu setzten - 44 Prozent der dortigen Bevölkerung unter dem wachsenden Motorradverkehr und der entsprechenden Lärmbelastung besonders leidet. Vor allem das hochtourige Fahren und Motorgeräusche beim Beschleunigen oder Bremsen stören die Ruhe auf den Berg- und Passstraßen.
Die Bewohner des Gebiets sind jedoch nicht die einzigen, die Grund zur Klage haben. Wer nämlich plant, vom April bis Oktober mit dem Motorrad in Österreich unterwegs zu sein, muss sich auf die Vorschriften anpassen und auf leisere Motorräder umsteigen. Bei Verstößen seien sonst Bußgelder von bis zu 220 Euro vorgesehen, was zur harschen Kritik vonseiten vieler Motorradfans führt. Ob weitere Fahrverbote zum Lärmschutz anderorts in Österreich in Kraft treten werden, ist derzeit noch offen.
Ebenso nicht zu vergessen sind alle in Österreich bereits aktiven Umweltzonen - sowie im Rest Europas. Alle Informationen dazu stehen euch wie immer auf unserer Webseite und in der Green-Zones App zu Verfügung.