ZFE, ZPA und ZPAd? Französische Umweltzonen erklärt
In Frankreich gibt es unterschiedliche Umweltzonen. Einige der Zonen sind permanent aktiv, andere hingegen nur temporär. Letztere werden auch wetterbedingte Luftschutzzonen genannt, wobei sich das Wort „Wetter“ nicht auf eine bestimmte Wetterlage wie Sonnenschein oder Regen bezieht, sondern auf die Luftqualität, die oft mit dem Wetter einhergeht.
Schauen wir zunächst auf die permanenten Umwelt- beziehungsweise Luftschutzzonen. Diese werden Zone à Faibles Émissions (Niedrig-Emission-Zonen), kurz auch ZFE genannt. Die Regeln der ZFE sind klar definiert. In der ZFE Paris Stadt dürfen zum Beispiel nur Fahrzeuge mit den Plaketten der Kategorie E, 1, 2 und 3 einfahren – nachts ist das Fahrverbot in Paris aufgehoben und zum Beispiel Pkw dürfen auch am Wochenende einfahren. Selbst eine permanente Zone muss also nicht durchgehend aktiviert sein, hat aber festgelegte Zeiten. In Zukunft sollen immer mehr Städte ZFE einrichten. Zurzeit gibt es 4 Städte mit ZFE, bis Ende des Jahres sollen 7 weitere dazu kommen. In den nächsten Jahren hat der Staat alle Ballungsräume mit über 150.000 Einwohnern zur Einführung von ZFE verpflichtet. Das sind mehr als 150 Gebiete! Auch die Regeln der Zonen werden strikter. In Paris soll ab 2022 zum Beispiel auch die Plakette 3 und ab 2024 schon die Plakette 2 verboten werden. Das heißt Diesel-Fahrzeuge sind dann komplett verboten!
Die temporären Zonen können spontan bei einer hohen Luftverschmutzung aktiviert werden. Sind sie inaktiv, wird keine Plakette benötigt. Bei der Aktivierung einer Zone wird dann spontan und je nach Stärke der Luftverschmutzung entschieden, welche Fahrzeuge verboten sind. Meist sind es eben diese ohne Plakette, und solche mit den schlechteren Plaketten 4 und 5, aber eventuell auch bessere Plaketten. Die temporären Zonen werden Zones de Protection de L'Air (Luftschutzzonen) oder auch ZPA genannt. Zu starker Luftverschmutzung kann es zum Beispiel an windstillen Tagen kommen, da sich die Abgase dann nahe ihrer Quelle ansammeln. Im Winter kann sogenannter Wintersmog entstehen. Hierbei liegt eine warme Luftschicht über einer bodennahen Kaltschicht. Die Kaltschicht kann dann nicht entweichen, was zur Ansammlung der Schadstoffe führt. Im Sommer kann extreme Sonneneinstrahlung schädliches Ozon fördern. Auch natürliche Effekte wie die Verwehung von Saharastaub oder Meeresgischt können für eine erhöhte Konzentration von Feinstaub sorgen. ZPA ermöglichen es den französischen Behörden, schnell auf schädliche Luftqualität zu reagieren und die Bürger durch das Verbot von bestimmten, älteren Fahrzeugen zu schützen. In Paris gibt es neben der ZFE Stadt auch eine ZPA die bei Aktivierung striktere Regeln durchsetzt als die sonst geltenden der ZFE.
Neben den ZPA gibt es auch noch sogenannte ZPAd. Diese Abkürzung steht für Zone de Protection de L’Air Départementale. Wie der Name sagt, bezieht sich eine ZPAd auf ein komplettes Department, also eine größere Region. Bei der Aktivierung einer ZPAd kann entweder das gesamte Gebiet der Zone oder aber nur ein stark betroffener Teil des Gebiets Fahrverbote ausrufen. ZPAd sind häufig Vorläufer von ZPA und ZFE. Wird in einem Teil eines Departments also häufig ein Fahrverbot ausgerufen ist es wahrscheinlich, dass dort zunächst eine ZPA und später vielleicht auch eine ZFE eingeführt wird.
Bei all diesen Zonen den Überblick zu behalten ist schwer. Selbst 60% der Franzosen wissen nicht, was eine ZFE ist!
Übrigens: Die Entscheidung über eine Aktivierung wird häufig sehr spontan getroffen. Betroffene Autofahrer werden von dem Fahrverbot daher häufig überrascht. Über die Aktivierung einer Zone wird meist nur im Lokalradio oder auf sozialen Medien informiert – für Touristen kaum nachvollziehbar. Hierbei hilft unsere Green-Zones-App! Da wir die Informationen der französischen Behörden immer im Blick haben, ist in unserer App immer der aktuelle Einfahrstatus der französischen Zonen zu sehen. Eine zusätzliche Funktion der App bietet Dir auch die Möglichkeit, bereits den Einfahrstatus für den folgenden Tag zu sehen, um besser planen zu können.
Die Green-Zones App hilft dir also, im französischen Zonen-Dschungel entspannt den Überblick zu behalten!