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Studie bestätigt: Lockdowns führten zu CO2 Reduzierung

Der weltweite Lockdown hat in allen Ländern zu einem Rückgang des CO2 Ausstoßes geführt. Doch das hat einen simplen Grund.

Diese Zahlen sprechen Bände. Das renommierte Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat Mittwoch dieser Woche ihre neuste Untersuchung zu den klimatischen Auswirkungen des Lockdowns in dem Fachblatt „Nature Communications“ veröffentlicht. 
Demnach seien im ersten Halbjahr 2020 insgesamt schätzungsweise 1,6 Milliarden Tonnen CO2 in unsere Atmosphäre ausgestoßen worden. Das entspricht einem Prozentwert von umgerechnet 8,8 Prozent. Einen besonders starken Wert errechnete das Forscherteam aus Potsdam in dem Monat April, in welchem weltweit sogar ein Rückgang der CO2 Emission von fast 17 Prozent zu verzeichnen war. Zurückzuführen seien diese Werte hingegen in erster Linie auf den extrem starken Rückgang des Straßenverkehrs und weniger auf das Verhalten der Industrien weltweit. Allerdings ist in der Studie ebenfalls erwähnt, dass die meisten internationalen Volkswirtschaften nach den Lockerungen wieder zu ihrem alten Kohlendioxid-Niveau zurückgefunden haben. 
Tragischerweise würden sich aber selbst bei einer dauerhaften Beibehaltung der niedrigen Werte die langfristigen CO2-Konzentrationen nur geringfügig verändern, wie die Studie aus Potsdam klar herausskizziert. 
Die Studie legt nahe, dass vor allem die Industrie ihre Emissionen weltweit senken müsse, damit sich die Werte normalisieren würden. Wie das die schwankende Weltwirtschaft allerdings in Zeiten von Pandemie erreichen könnte, lässt der wissenschaftliche Bericht aus Ostdeutschland allerdings völlig offen und unbeantwortet. Gründungsdirektor des PIK, Hans Schellnhuber, bringt das ganze Dilemma auf den Punkt: “Worauf wir uns wirklich konzentrieren müssen, ist die Verringerung der CO2-Intensität unserer globalen Wirtschaft." 

Wird also der Autofahrer seit Jahren zu Unrecht für zu Hohe CO2 Werte verantwortlich gemacht? 
Heißt das jetzt unfairerweise noch mehr Fahrverbote und Umweltzonen in Europa, obwohl der Verkehr nur einen geringen Teil des Gesamtproblems ausmacht? 
Es sieht schwer danach aus.