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Schweizer Umweltzone erklärt

Auch die Schweiz hat mit Luftverschmutzung zu kämpfen. Doch muss sie sich nicht an die Vorgaben der EU halten. Stattdessen hat sie einen viel strengeren Grenzwert für Feinstaub als verbindlich erklärt. Nicht die europäischen 40 µg/m³ gelten in der Schweiz, sondern 30 µg/m³, die eingehalten werden müssen. Weil das nicht immer klappt, gibt es in Genf und den umliegenden Orten Carouge, Cologny, Lancy und Vernier eine Umweltzone.

Seit Anfang letzten Jahres gibt es die erste und bislang einzige Umweltzone in der Schweiz. Sie wird bei Überschreitung von Grenzwerten aktiviert und ist in der Zeit von montags bis sonntags zwischen 6 und 22 Uhr in Genf gültig. Dann ist es notwendig, einen Stick’Air an der Windschutzscheibe zu haben, das ist ein Aufkleber, den es in 6 Kategorien von 1 (sauberste) bis 5 gibt. Hinzu kommt eine Kategorie für Elektro oder Wasserstofffahrzeuge, die aufgeklebt wird, wenn das Fahrzeug keinerlei Schadstoffe beim Antrieb ausstößt.   Das System ist dem französischen sehr ähnlich, daher gelten auch die französischen Plaketten in der Schweiz. Andersherum wiederum nicht. Bei hoher Luftverschmutzung wird bekannt gegeben, welchen der Kategorien die Einfahrt in die Stadt verwehrt wird. Ausgeschlossen werden können die Plaketten 3, 4 und 5. Wer gar keine Plakette hat -- und das gilt auch für ausländische Fahrzeuge -- muss sowieso vor den Stadttoren bleiben. Wer trotzdem einfährt, muss umgerechnet 455 Euro zahlen.

Doch es gibt noch weitere Bemühungen der Schweiz, Luft- und Lärmverschmutzung anzugehen. In diesem Sommer wurde im Stadtteil Kleinbasel auf der rechtsrheinischen Seite Basels eine Tempobeschränkung auf der Feldberger Strasse eingeführt. Die Verkehrsader wird täglich von bis zu 13.000 Fahrzeugen genutzt. Seither fährt dort alles nicht schneller als 30km/h. Geplant ist außerdem eine Umweltzone, die nur Fahrzeugen die Ein- und Durchfahrt gestattet, die mindestens die Euronorm 6 erfüllen.

In den Tälern der Schweiz sind zudem Lärmschutzzonen geplant, die keine Fahrzeuge mehr zulassen, die im Stand lauter als 95 Dezibel sind. Doch das kann sich in die Länge ziehen, denn erst muss der Vorschlag durch den Ständerat kommen, dann wird er wahrscheinlich nachgebessert und muss noch einmal vom Ständerat abgesegnet werden. Das kann durchaus bis Ende 2022 dauern. So lange werden laute Motoren weiter durch die Schweizer Täler rauschen.

Luzern hat derweil angekündigt, ab 2040 keine Verbrenner in der Stadt zuzulassen. Die städtische Fahrzeugflotte soll sogar schon im Jahr 2030 völlig fossilfrei angetrieben werden.

Wenn die Zonen in Kraft treten, erfahren Sie dies als erstes hier im Blog, wann sie aktiviert werden, natürlich in der Green Zones-App!