Die französische Metropole Lille bereitet sich darauf vor, ab dem 1. Januar 2025 eine Umweltzone mit geringer Schadstoffemission (ZFE-m) einzurichten, um die Luftqualität zu verbessern. Diese Umweltzone wird den Verkehr von Fahrzeugen mit Plaketten 4 und 5 sowie von nicht klassifizierten Fahrzeugen einschränken, um den Ausstoß von Luftschadstoffen zu reduzieren und die lokale Luftqualität zu verbessern. In Europa gibt es bereits mehr als 300 solcher Zonen, die positive Ergebnisse bei der Reduzierung der Schadstoffemissionen und der Verbesserung der Luftqualität gezeigt haben.
Die Luftverschmutzung hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung: Allein in Frankreich führt sie jährlich zu 48.000 vermeidbaren vorzeitigen Todesfällen. In der europäischen Metropole Lille sind 33% der PM10-Emissionen, 28% der PM2,5-Emissionen und 65% der NOx-Emissionen auf den Straßenverkehr zurückzuführen. Um die Meinung der Öffentlichkeit zu diesem Thema einzuholen, hat die Metropole Lille eine Bürgerbeteiligung gestartet, die noch bis zum 21. Juli läuft.
In Lille gibt es bereits Umweltzonen: eine ZPA "zones de protection de l'air" und eine erweiterte ZPA. Die ZPA ist eine Luftschutzzone, die verschiedene Gemeinden in der Umgebung von Lille umfasst und Fahrverbote für Fahrzeuge ohne Plakette oder mit unzureichender Plakettenklasse bei Überschreitung der Luftverschmutzung vorsieht. Verstöße werden mit Bußgeldern geahndet, allerdings gibt es Ausnahmen für bestimmte Fahrzeuge wie Ärzte, Feuerwehr, Polizei und öffentliche Verkehrsmittel.
Die erweiterte Umweltzone umfasst weitere Gemeinden und hat ähnliche Regelungen wie die zentrale Umweltzone. Es ist wichtig, dass Anwohner und Unternehmen sich über diese Umweltzonen informieren und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Luftqualität in Lille zu verbessern.
Die Einrichtung des Umweltverbundes ist Teil einer umfassenden nachhaltigen Mobilitätspolitik in Lille. Zu den kurzfristigen Maßnahmen gehören der Ausbau des Angebots an Elektromobilität, Umweltzuschüsse, Fahrradabstellanlagen und -services sowie die Einführung von Elektrorollern und Leihfahrrädern. Mittelfristig plant Lille die Verdoppelung und Erweiterung der Metro, die Modernisierung der Straßenbahn und die Einrichtung neuer Verkehrslinien.
Insgesamt sind die Einrichtung von Umweltzonen und die Förderung alternativer Mobilitätslösungen entscheidend, um die Luftqualität zu verbessern und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Lille geht mit gutem Beispiel voran und setzt Maßnahmen um, die langfristig zu einer saubereren und gesünderen Umwelt beitragen.