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Sachsen: Umweltzone fürs Grillen?

Spitzenwerte von Feinstaub in der Sommerluft. Sächsische Landesumweltamt veröffentlicht überraschendes Ergebnis.

Wer kennt das nicht? Das schöne Wetter kommt and damit die unbändige Lust, im Freien zu grillen. Doch wird in Dresden so viel gegrillt, dass es der Umwelt schadet. Bekannt gegeben hat dies das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Nach einer sommerlangen Untersuchung im letzten Jahr wurde der deutliche Anstieg von Ruß – und Feinstaubbelastung an Abenden festgestellt. Anhand von Rucksackmessungen wurde nachgewiesen, dass Barbecues und Leuchtfeuer die Haupttäter seien. Eben konnten die Forscher die stärksten Anstiege im unmittelbaren Umfeld der Kleingartenanlagen und im Bereich des Alaunparks erheben, also dort, wo oft Grill- und Lagerfeuer angezündet werden. An warmen Tagen oder bei Großveranstaltungen wurden teilweise sogar 100 Mikrogramm Feinstaub und 6 Mikrogramm Ruß pro Kubikmeter Luft gemessen. Eine Menge, die nicht nur höher ist als die an kälteren Abenden erhobene, wo sie selten mehr als 20 Mikrogramm Feinstaub und 2 Mikrogramm Ruß pro Kubikmeter Luft beträgt. Sondern, so der Bericht, seien die Grillabenden schädlicher für die Luft gewesen, als Fahrzeuge auf die Straßen zur Hauptverkehrszeit. Das Landesamt erklärt das Phänomen im Zusammenhang mit der Holzverbrennung und die damit verbundenen Konzentrationserhöhung von chemischen Markerverbindung Levoglucosan. Gespielt hat jedoch auch eine Rolle auch von Intensität und Häufigkeit, sowie von der Wetterlage. Dazu wurden im Bericht des LfULGs weitere zur Luftverpestung beitragenden Faktoren anerkannt, wie etwa die Küchen von Restaurants und Gaststätten. Zu der erhöhten Konzentration von luftverpestenden Partikeln habe auch das Rauchen vor der Tür beigetragen, heißt es in dem Bericht weiter. Ein besorgniserregendes Ergebnis, der über die negativen Umweltauswirkungen von scheinbar harmlosen Handlungen nachdenken lässt. Das Landesamt beruhigt jedoch die Grillliebhaber der Hauptstadt. Ziel der Studie war es nicht, Barbecues und Leuchtfeuer zu verbieten, sondern die Gründe für die festgestellten Feinstaubspitzenwerte herauszufinden und Bewusstsein unter den Bürger zu schaffen. Und für alle, die jetzt auch beim Bratwurstgrillen umweltfreundlich sein wollen, empfiehlt das Team von Green-Zones einen Elektrogrill oder Maisspindeln für eure Sommerabenden.